Explosion in Brüsseler Bahnhof: mutmaßlicher Anschlag

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Von Euronews
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Ein Verdächtiger tot, keine Opfer. Die ständige Präsenz des Militärs hat möglicherweise Schlimmeres verhindert.

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Ein Foto aus dem Brüsseler Zentralbahnhof: eine schmale Feuersäule, die mutmaßlich einen weiteren Terroranschlag in Belgiens Hauptstadt markiert. Brüssel, gebeutelt vom islamistischen Terror der vergangenen Jahre, kommt nicht zur Ruhe. Es war Dienstagabend, etwa 20 Uhr 30, als es im unterirdischen Zentralbahnhof mitten in der Stadt eine Explosion gab. Sie ereignete sich ganz nahe an einer Person, teilten die Behörden wenig später mit. Soldaten schossen auf den Mann, einige Stunden später wurde sein Tod verkündet. Verletzte oder Todesopfer des mutmaßlichen Angriffs gibt es offenbar nicht.

Die Explosion war relativ klein. Einem Augenzeugen zufolge blieben Personen im Umkreis von drei Metern unverletzt. Ob der Verdächtige selbst eine Bombe zündete oder die Explosion eines Sprengkörpers anderweitig ausgelöst wurde, war zunächst unklar.

Der Zentralbahnhof, der täglich von rund 60.000 Menschen genutzt wird, wurde geräumt, ebenso umliegende Gebäude. Der Bahnverkehr wurde in mehreren großen Brüsseler Stationen vorübergehend eingestellt. Die Agentur Belga berichtet, in der Station und an den Gleisen sei Panik unter den Fahrgästen ausgebrochen. Die Menschen seien in umliegende Restaurants und andere Gebäude gelaufen.

#brussels Am Grand Place ist alles ruhig. Leute sitzen in Cafés, chillen auf dem warmen Kopfsteinpflaster pic.twitter.com/DSewkn47Ij

— Emina Benalia (@emina_benalia) 20. Juni 2017

Unbestätigten Berichten zufolge soll der mutmaßliche Angreifer rund 30 Jahre alt gewesen sein. Kurz vor der Explosion soll er einem Zeugen zufolge “Allah-u Akbar” gemurmelt haben. Über die tatsächlichen Hintergründe des Ereignisses ist noch nichts bekannt. “Die Ermittlungen dauern an”, so Eric Van Der Sypt von der Staatsanwaltschaft. “Wir sehen dieses Ereignis als terroristischen Akt an.”

Belgiens Hauptstadt war bereits mehrfach von Anschlägen erschüttert worden. Im März 2016 zündeten radikalislamische Attentäter am Flughafen und in einer Metrostation in einer konzertierten Aktion Bomben und töteten 32 Menschen. Zwei Jahre zuvor hatte ein französischer Islamist im jüdischen Museum vier Menschen getötet. Seitdem gehören nicht nur Polizisten, sondern auch mit Maschinenpistolen bewaffnete Militärpatrouillen zum Stadtbild.

Bekanntheit erlangte auch der Vorort Molenbeek. Dort wuchsen unter anderem die mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge von Paris im Jahr 2015 auf, auch andere Terroristen schafften es, zeitweise in Molenbeek unterzutauchen.

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