Vorstandsgehälter - 50mal der Lohn von Otto Normalverbraucher

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Die Vorstände deutscher Topkonzerne verdienen einer Studie zufolge 50mal so viel wie ein durchschnittlicher Beschäftigter. Allerdings ging die Schere im vergangenen Jahr nicht weiter auseinander, so eine Untersuchung der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und der Technischen Universität München. Zwei Jahre zuvor hatten die Topmanager der 30 Dax-Konzerne DAX Index noch das 54-fache kassiert.

Dax-Konzerne: Vorstandsgehälter wachsen langsamer https://t.co/oB2vhQdURJ

— Domeniktv Wirtschaft (@DtvWirtschaft) 4 juillet 2017

Die Vorstandsgehälter wuchsen demnach das zweite Jahr in Folge langsamer als die Bruttolöhne, die um 2,5 Prozent zulegten. Die Vergütung der Vorstände insgesamt stieg im Schnitt um 1,0 Prozent auf rund 3,4 Millionen Euro. Die Vorsitzenden des Gremiums kassierten allerdings mit durchschnittlich 5,5 Millionen Euro deutlich mehr als im Vorjahr (5,1 Millionen).

„Die Vorstandsvorsitzenden der Dax-Unternehmen werden international zwar durchaus wettbewerbsfähig vergütet, aber nicht ungewöhnlich hoch“, sagte Christiane Hölz, die Vergütungsexpertin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).

Ausreißer ausgenommen: Bill McDermott von SAP ging mit 13,8 Millionen Euro nach Hause. Er ist nach Ex-VW-Boss Martin Winterkorn und dem früheren Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann der dritte Spitzenmanager eines Dax-Konzerns, der über die Marke von 10 Millionen Euro kommt. Matthias Döpfner vom Springer-Verlag aus dem M-Dax näherte sich mit geschätzt 19,3 Millionen Euro Jahresgehalt schon fast US-Größenordnungen – den 37 Millionen Euro von Bob Iger (Disney) oder den 43 Millionen Euro von Mark Parker (Nike).

Amerikanische Manager verdienen immer noch deutlich besser als die deutschen. Die Chefs der 30 Unternehmen, die im Dow Joes-Index gelistet sind, bekamen im vergangenen Jahr im Schnitt 17,1 Millionen Euro Jahresgehalt.

Die DSW hat allerdings den Eindruck, oft würden in Deutschland Gehalts- in die Pensionszusagen verschoben. Für Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler „alte Zöpfe“, die abgeschnitten gehörten.

Sigrid Ulrich mit dpa

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