Fotoprojekt: Die rosarote Welt der Farbenblinden

Fotoprojekt: Die rosarote Welt der Farbenblinden
Von Alexandra Leistner
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Ein Wald aus Zuckerwatte: Die Fotografin Sanne de Wilde zeigt in einem neuen Projekt, wie die “Insel der Farbenblinden” durch die Augen ihrer Bewohner aussieht.

Ein ungewöhnlich hoher Anteil der Bevölkerung von Pingelap, einer Inseln in Micronesien im Pazifik, sind “Achromaten” – leiden also unter kompletter Farbenblindheit.

Weltweit wird die Zahl der Betroffenen auf 30.000 geschätzt. In Pingelap sind geschätzt vier bis zehn Prozent der Menschen farbenblind.

Die Fotos, die Sanne de Wilde von der Inseln gemacht hat, zeigen, wie einheimische, farbenblinde Einwohner ihre Umwelt wahrnehmen.

Bäume erscheinen in verschiedenen Rosatönen, ein Papagei in Neonfarben.

Die belgische Künstlerin realisierte ihre Fotos in schwarz­weiß. Zurück in Amsterdam kooperierte sie mit einem Verein für Farbenblinde und ließ diese über die Bilder malen.

Achromaten haben eine gestörte farbliche Wahrnehmung und leiden zudem unter mangelnder Sehschärfe und Überempfindlichkeit gegen helles Licht. Deswegen blinzeln Betroffene häufig.

De Wilde fotografierte auch farbenblinde Inselbewohner. Dazu nutze sie eine besonders lange Belichtungszeit. Der Effekt: Es sieht aus, als hätten die Personen ihre Augen gleichzeitig offen und geschlossen.

Das Buch von Sanne De Wilde “Insel der Farbenblinden” erscheint diesen Monat.

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