Unter-Wasser-Krimi: Riesenschnecke vs. Killer-Seestern

Unter-Wasser-Krimi: Riesenschnecke vs. Killer-Seestern
Von Alexandra Leistner
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Ein giftiger Riesenseestern bedroht Korallenriffe weltweit, jetzt setzen Forscher in Australien auf die Hilfe einer Riesenschnecke.

WERBUNG

Früher wurde sie für ihr imposantes Gehäuse oft gejagt und fast ausgerottet, jetzt könnte das Tritonshorn, eine 50 cm große Riesenschnecke, das Great Barrier Reef retten.

Hintergrund ist die Bedrohung der Unterwasserwelt vor der Nordostküste Australiens durch einen korallenfressenden Seestern.

Laut einer Studie hat das auch als “Killer-Seestern” bezeichnete Tier bereits mehr als 50 Prozent der Korallen am Great Barrier Reef gefressen.

Die australische Regierung will nun ein Zuchtprogramm für das Tritonshorn testen, denn die Schnecke ist der natürliche Feind des Dornenkronenseesterns.

Killer-Seestern: 21 Arme und giftig

Der Seestern ernährt sich fast ausschließlich von Steinkorallen und bedroht so nicht nur das Korallenriff vor Australien, sondern auch vor Guam und Hawaii.

Er hat zwischen 6 und 21 Arme und trägt 4 bis 5 cm lange, spitze Giftstachel an der Oberseite des bis zu 40 cm großen Körpers.

Wenn der Mensch mit diesen Stacheln in Berührung kommt, kann das Übelkeit, Lähmungen und vor allem starke Schmerzen hervorrufen.

Eines der größten Probleme bei der Bekämpfung des Dornenkronenseesterns ist seine rasante Ausbreitung: Pro Jahr kann ein einzelnes weibliches Exemplar bis zu 65 Millionen Nachkommen hervorbringen.

Pro Jahr kann ein Seestern bis zu sechs Quadratmeter Korallenriff zerstören.

AFP Graphic factfile on a predatory starfish that is causing devastating damage on Australia’s Great Barrier Reef pic.twitter.com/fmHpInw59O

— AFP news agency (@AFP) April 27, 2017

Schnecke mit feiner Nase

Die Riesenschnecke Tritonshorn, mit wissenschaftlichem Namen Charonia tritonis, ist eine der größsten bekannten Meeresschnecken und kann bis zu 50 cm lang werden.

Dank seinem gutem Geruchssinn fällt es dem Tritonshorn leicht zu jagen.

Zur Erleichterung der Meeresbiologen frisst die Schnecke am liebsten Dornenkronenseesterne, pro Woche kann sie sich mehrere Seesterne einverleiben.

Vom Aussterben bedroht

Anders als der “Killer-Seestern”, ist das Tritonshorn vom Aussterben bedroht. Um die für die Korallen gefährlichen Dornenkronenseesterne zu bekämpfen, will die australische Regierung daher ein Zuchtprogramm ins Leben rufen.

Wissenschaftler am Australian Institute of Marine Science erforschen nun Wege, um die Effizienz der Riesenschnecke zu steigern.

Wie die Begegnung zwischen einem Tritonshorn und einem Dornenkronenseestern aussieht, entdecken Sie in diesem Video des New Scientist:

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Streit um ungarischen Tourismuspark am Neusiedler See

Krieg, Klimawandel - das UNESCO-Welterbe ist in Gefahr

UNESCO-Untersuchung: Schaden im historischen Stadtkern von Odessa schwerer als erwartet