Medienwelt: Maus jagt Fuchs

Medienwelt: Maus jagt Fuchs
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Disney will Teile des Medienriesen Fox kaufen. Der will das auch, aber der Deal sieht sich noch Unwägbarkeiten gegenüber.

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Der Medienkonzern Disney will große Teile des Konkurrenten Fox übernehmen. Für rund 45 Milliarden Euro in Aktien kauft Disney nach eigenen Angaben unter anderem das Hollywood-Studio 20th Century Fox, mehrere Fernsehsender, Teile der Streamingplattform Hulu und die europäische Pay-TV-Senderkette Sky.

Dabei ist Sky derzeit selbst noch Subjekt eines Übernahmedramas durch Fox. Das Unternehmen gehört bisher nur zu rund 40 Prozent dem Fox-Konzern. Über den Deal zwischen Disney und Fox müssen jetzt noch die Behörden entscheiden.

Für die Finanzwelt spannend ist die angestrebte Übernahme auch deshalb, weil sich erst am Montag der Medienkonzern Comcast öffentlich von einer Übernahme von Fox-Anteilen verabschiedet hat. Unbestätigten Informationen zufolge könnte Comcast aber weiterhin Interesse an dem Medienkonzern haben. Eine Bieterschlacht um Teile des Fox-Imperiums wäre eine mögliche Folge.

Egal, wer am Ende gewinnen würde: Mit einer Übernahme ginge die Medienkonzentration in den USA, aber auch in Europa weiter. Filmproduzenten wie Disney und Fernsehsender geraten zunehmend unter Druck. Ihnen laufen die Zuschauer weg, hin zu Videodiensten im Internet wie Netflix und Amazon. Diese investieren Milliarden in eigene Inhalte. Die Strategie der großen Player daher: sich zusammentun, Kostenvorteile nutzen und eigene Dienste entwickeln.

„Wir müssen ja nicht gleich so groß werden wie Netflix", so Disney-Chef Bob Iger in der Fernsehsendung Good Morning America auf ABC, "aber wir wollen zumindest ein potenter Wettbewerber in diesem Markt sein. Vor allem aber glauben wir daran, dass dieser Weg, die Nutzer zu erreichen, die Zukunft ist.“

Ob der Deal am Ende zustandekommt, ist nicht nur eine Frage des Höchstgebotes. Am Ende müssen die Aufsichtsbehörden entscheiden, ob sie eine weitere Konzentration auf dem Medienmarkt zulassen.

Wenn Unternehmen sich gegenseitig kaufen (auf Englisch)
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