Die Mitarbeiterin einer montenegrinischen Tageszeitung hatte unter anderem über Korruption im Land berichtet.
Unbekannte haben in der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica eine Enthüllungsjournalistin unweit ihres Wohnhauses angeschossen. Olivera Lakić kam mit einer Beinverletzung ins Krankenhaus und schwebt nicht in Lebensgefahr.
Lakić hatte für die Tageszeitung Vijesti vorwiegend über Korrution und andere Straftaten in Montenegro berichtet.
Nach Angaben des Chefredakteurs der Zeitung, der mit Lakić gesprochen hatte, war ein Unbekannter auf die 49-Jährige zugekommen und hatte ihr wortlos ins rechte Bein geschossen. Anschließend seien insagesamt drei Männer weggelaufen.
Polizeidirektor Vesko Damjanovic erklärte: "Als wir informiert wurden, haben wir den Tatort sofort weiträumig abgesperrt. Die Ermittlungen haben begonnen. Wir haben auch die Ein- und Ausfallstraßen in Podgorica blockiert."
Die Großfahndung nach dem oder den Tätern blieb zunächst erfolglos. Es war das zweite mutmaßliche Attentat auf Mitarbeiter der Zeitung binnen eines Monats. Anfang April war ein Sprengsatz am Wohnhaus eines Journalisten im Norden Montenegros explodiert.
Der montenegrinische Regierungschef Dusko Marković verurteilte den Anschlag auf Lakić und kündigte eine "rasche und effiziente Untersuchung" an, um die Hintermänner des Attentats ausfindig zu machen.