Die Emirate wollen damit dem UN-Sondervermittler die Chance geben, den Konflikt friedlich zu lösen. Bisherige Signale von den Rebellen machen wenig Hoffnung.
Der Kampf um die Hafenstadt Hudaida im Jemen gilt als die größte Schlacht im Krieg um die Vorherrschaft über das Land. Jetzt haben die Vereinigten Arabischen Emirate angekündigt, ihre Militäroperation gegen die Huthi-Rebellen, die dort die Oberhand haben, auszusetzen.
Außenminister Anwar Gargash schrieb in einer Internetbotschaft, man wolle damit die Bemühungen des UN-Sondergesandten unterstützen, einen bedingungslosen Abzug der Huthi-Rebellen zu erreichen.
Die von Saudi-Arabien und den Emiraten angeführte Offensive auf Hudaida hatte vor etwa einem halben Monat begonnen. Die Stadt, die in der Hand der Rebellen ist, ist von strategischer Bedeutung. Über Hudaida versorgen die Rebellen die Hauptstadt Sanaa, die sie ebenfalls besetzt halten. Auch Waffenlieferungen sollen über Hudaida laufen. Außerdem wird ein großer Teil der humanitären Hilfslieferungen über den Hafen abgewickelt. Sollte dieser abgeriegelt werden, würde das einen großen Teil der notleidenden Bevölkerung noch stärker treffen.
Vereinte Nationen bisher nicht erfolgreich
Tausende Menschen sind bereits vor den Kämpfen in Hudaida geflohen. Zwischenzeitlich gab es mehrfach Meldungen, die regierungstreue Truppen und die Koalition hätten den Flughafen erobert, immer wieder stellten sich diese Informationen aber als falsch heraus. Bisherige Versuche des UN-Vermittlers waren nicht erfolgreich, die Rebellen lehnten eine Übergabe der Stadt ab.
Jemens Regierung hat über große Teile des Landes faktisch keine Macht mehr. Sie geht ihren Geschäften aus dem Exil oder von der provisorischen Hauptstadt Aden aus nach. Seinen Ursprung hat der Jemen-Konflikt in einer Regierungskrise. Seit 2014 konnten die Huthi-Rebellen in dem entstandenen Machtvakuum ihre Vorherrschaft ausbauen.