100 Jahre nach dem Blutbad an der Zarenfamilie

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Von Euronews mit dpa
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Mit einem nächtlichen Marsch durch die russische Millionenmetropole haben die Feierlichkeiten begonnen. Insagesamt werden über 100.000 Menschen in Jekaterinburg erwartet.

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In der Millionenstadt Jekaterinburg haben die Gedenkfeierlichkeiten zum 100. Jahrestag der Ermordung der russischen Zarenfamilie begonnen. Patriarch Kyrill, das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, gedachte der Opfer in der Kirche-auf-dem-Blut.

Der letzte Zar Nikolaus II., seine Frau Alexandra Fjodorowna und ihre fünf Kinder wurden in der Nacht vom 16. auf den 17. Juli 1918 erschossen.

Pavel Kulikovsky, Urgroßenkel von Alexander III., sagte: "Erst einmal bin ich sehr traurig über das, was hier vor genau 100 Jahren passiert ist. Zum Zweiten ist dies aber auch die Geburtsstätte unserer neuen Märtyrer, der königlichen Märtyrer."

Die russische Orthodoxie hatte die ermordete Zarenfamilie als Märtyrer heiliggesprochen. Etliche Pilger beteiligten sich an einem nächtlichen Gedenkmarsch durch Jekaterinburg. Er führte von der Kirche-auf-dem-Blut, die auf dem Gelände des Tatorts errichtet wurde, zum 21 Kilometer entfernten Fundort der Leichen.

Die Kirche und ein angeschlossenes Museum sind Pilgerstätten für Monarchisten, die in Russland als gesellschaftliche Randgruppe gelten. Aber die Verehrung der letzten Zaren wird offiziell als Rückbesinnnung auf russische und orthodoxe Werte akzeptiert.

Die Heiligsprechung der Zarenfamilie erfolgte im Jahr 2000 nach dem Zerfall der Sowjetunion. Oberpriester Maxim Minyailo von der Kirche-auf-dem-Blut erinnerte:

"Nach diesem schrecklichen Verbrechen hat sich in Russland und weltweit das Leben, ja, die Realität geändert. In Russland begannen die grausame Kirchenverfolgung, die Brudermorde, das Leid des Volkes, Unglücke und andere Probleme."

Zu den Gedenkfeiern in Jekaterinburg werden insgesamt über 100.000 Besucher erwartet. Erst wenige Tage vor Beginn der Zeremonien bestätigten russische Behörden die Echtheit der sterblichen Überreste der damals erschossenen Herrscherfamilie. Durch Gentests habe man eindeutig bewisen, dass die gefundenen Knochen der Zarenfamilie zuzuordnen sind, erklärte die zuständige Ermittlungsbehörde.

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