Entsetzen über 11 Tote bei Sturmgewehr-Angriff in Synagoge in Pittsburgh

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Von su mit dpa
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Die Attacke in einer Synagoge in Pittsburgh im US-Staat Pennsylvania hat weltweit Bestürzung und Anteilnahme ausgelöst. Ein 46-jähriger Mann hatte während eines Gottesdienstes elf Menschen erschossen und sechs verletzt

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Die Attacke in einer Synagoge in Pittsburgh im US-Staat Pennsylvania hat weltweit Bestürzung und Anteilnahme ausgelöst. Ein 46-jähriger Mann hatte während eines Gottesdienstes elf Menschen erschossen und sechs verletzt, darunter vier Polizisten.

mutmaßlicher Täter Robert B.

Nach Angaben der Behörden wurde der mutmaßliche Täter Robert B. angeschossen und festgenommen. Er habe ein Sturmgewehr und drei Handfeuerwaffen dabei gehabt. Die Bundesstaatsanwaltschaft erhob Anklage in 29 Punkten unter anderem wegen eines Hassverbrechens. Er soll demnach zahlreiche antisemitische Botschaften in einem rechtsgerichteten Internet-Portal veröffentlicht haben.

Der Jüdische Weltkongress (WJC) zeigte sich schockiert. ( Bei dem Vorfall handele es sich um einen «abscheulichen Terrorakt», sagte WJC-Präsident Ronald Lauder. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron, UN-Generalsekretär António Guterres und Israels Premierminister Benjamin Netanjahu verurteilten die Tat mit scharfen Worten.

«Wir alle müssen uns dem Antisemitismus entschlossen entgegenstellen - überall», schrieb die Kanzlerin auf Twitter. Netanjahu sagte in einer Videobotschaft: «Mein Herz ist gebrochen und ich bin angewidert von der mörderischen Attacke auf eine Synagoge in Pittsburgh».

US-Präsident Donald Trump kündigte an, nach Pittsburgh zu reisen. «Diese bösartige antisemitische Attacke ist ein Angriff gegen die Menschheit.» Er forderte schnellere Todesurteile für Mörder und ließ die US-Flagge an allen öffentlichen Gebäuden auf Halbmast setzen.

Das «tödliche Gift des Antisemitismus» müsse bekämpft werden, sagte er. Er forderte schnellere Todesurteile für Mörder und deren rasche Vollstreckung. «Sie sollten wirklich den ultimativen Preis zahlen», sagte Trump über Menschen, die Gläubige in Gotteshäusern erschießen. «Sie
sollten nicht Jahre über Jahre darauf warten.» Vizepräsident Mike
Pence schloss sich der umstrittenen Auffassung an.

Der Präsident sprach sich zudem für bewaffnetes Sicherheitspersonal
bei Gottesdiensten aus. «Ein Verrückter ging hinein und sie hatten
keinen Schutz», sagte Trump über die Gemeindemitglieder. «Bewaffnete Posten hätten ihn sofort stoppen können.» Trump ordnete am späten Samstagabend an, die US-Flagge an allen öffentlichen Gebäuden auf Halbmast zu setzen.

Cody Murphy (17) Nachbarin in Pittsburgh:

"Ich war im Bett und ich hörte Schreie und als ich nach unten kam, sagte meine Mutter: In der Synagoge wird geschossen. Das war so gegen 10:15 weil meine Mutter mit meinem Bruder ankam und sie sah, wie ein Typ sehr schnell die Straße hinunter lief, mein Bruder stieg aus dem Auto und der Typ sagte: Ruft die Notfallnummer 911 an.“

Das Attentat ereignete sich am jüdischen Feiertag Sabbat, an dem viele Menschen die Synagoge aufsuchen.

Vor der Synagoge in Pittsburgh versammelten sich Hunderte Menschen, um der Opfer zu gedenken.

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