Seegerichtshof-Urteil: Russland muss ukrainische Seeleute freilassen

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Der internationale Seegerichtshof in Hamburg hat Russland dazu aufgefordert, die 24 festgenommenen ukrainischen Seemänner unverzüglich freizulassen.

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Der internationale Seegerichtshof in Hamburg hat Russland dazu aufgefordert, die 24 festgenommenen ukrainischen Seemänner sofort freizulassen. Zudem müsse Russland auch drei beschlagnahmten Schiffe an die Ukraine zurückgeben.

In Russland drohen bis zu 6 Jahren Haft

Die Matrosen waren Ende November in der Straße von Kertsch, die das Schwarze Meer und das Asowsche Meer verbindet, von der russischen Küstenwache festgesetzt worden. Ihnen soll nun der Prozess in Russland gemacht werden. Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen bis zu sechs Jahren Haft.

Hintergrund des Streits ist die komplizierte Lage nach der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland im Jahr 2014. Russland betrachtet die Meerenge von Kertsch als sein Hoheitsgebiet, auch wenn ein Vertrag von 2003 der Ukraine freie Durchfahrt garantiert. Deswegen will Moskau die Seeleute wegen Verletzung der Staatsgrenze vor Gericht bringen.

Ukraine: Matrosen sind Kriegsgefangene

Die Ukraine hatte Russland verklagt, für sie gelten die Matrosen als Kriegsgefangene. Russland dagegen erkennt die Zuständigkeit des Gerichts nicht an und hat das Verfahren bisher boykottiert. Grund dafür sei, dass der Seegerichtshof nach der UN-Seerechtskonvention bei militärischen Aktivitäten durch Schiffe und Flugzeuge der Regierung nicht dafür zuständig sei. Dagegen arrgumentiert das Gericht, dass es sich bei dem Fall nicht um eine "militärische Aktion" gehandelt habe.

Dass Russland der Aufforderung des Gerichts unverzüglich nachkommen wird, gilt als unwahrscheinlich.

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