Nach schweren Zusammenstößen zwischen Polizei und Aktivisten in Hongkong, störten Tausende Demonstranten den Betrieb am Flughafen.
Im Kampf für mehr Demokratie haben Tausende Demonstranten in Hongkong den internationalen Flughafen belagert. Sie blockierten Zubringerstraßen mit Gepäck-Trolleys und behinderten den öffentlichen Nahverkehr. Seit Monaten kommt es in Hongkong zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Protestierenden.
Eine Demonstrantin sagte:
"Gefährlich? Alle, die heute hier sind, sind bereit, festgenommen zu werden. "Dass es zu gefährlich ist", ist keine Entschuldigung. Wir sollten nicht ignorieren, was passiert, denn das halten wir für "gefährlich" und wirft Hongkong zurück."
Die Züge wurden in beide Richtungen ausgesetzt. Reisende mussten weit außerhalb des Flughafens aus den Bussen aussteigen und ihren Weg zum Terminal zu Fuß fortsetzen.
Daneben versammelten sich Hunderte Menschen vor dem britischen Konsulat. Sie forderten Großbritannien dazu auf, zu ihnen zu stehen. Bis 1997 befand sich Hongkong unter britischer Kolonialherrschaft.
Erst am Samstag war die Situation eskaliert. Nach zunächst friedlichen Protesten kam es zu schweren Zusammenstößen zwischen der Polizei und Aktivisten. Schlagstöcke, Pfefferspray und Gummigeschosse kamen zum Einsatz. Der Polizei zufolge wurden 63 Menschen festgenommen. Teile des U-Bahn-Netzes kamen zum Stillstand.
In einem belebten Einkaufsviertel flogen Brandsätze und Steine. Es ist die größte politische Krise in Hongkong seit Jahrzehnten.