Tod des IS-Anführers: "Nur eine Etappe"

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Von euronews mit dpa, Reuters
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Der Chef der Terrormiliz IS, Abu Bakr Al-Bagdadi, soll tot sein. Donald Trump verkündete, Bagdadi habe sich bei einem Zugriff durch US-Truppen in die Luft gesprengt.

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Der US-Präsident ließ es sich nicht nehmen, den Tod vom Chef der Terrormiliz IS, Abu Bakr Al-Bagdadi, selbst zu verkünden. Donald Trump sagte, Bagdadi habe sich in die Luft gesprengt, als US-Truppen ihn in einem Tunnel in Nordwest-Syrien in die Enge getrieben hatten.

"Er ist wie ein Hund gestorben. Er ist wie ein Feigling gestorben", erklärte Trump am Sonntag im Weißen Haus. Der Extremist, der die Dschihadistengruppe seit 2010 geleitet hatte, habe dabei auch drei seiner Kinder mit in den Tod gerissen.

Überreste identifiziert

Sein verstümmelter Körper konnte mithilfe eines DNA-Abgleichs identifiziert werden. Mehrere IS-Kämpfer seien bei der Operation ebenfalls getötet worden.

Der IS-Chef habe sich zuletzt in Barischa im Norden der Provinz Idlib, nur wenige Kilometer von der türkischen Grenze entfernt, versteckt. Die Vereinigten Staaten hatten Bagdadi seit Jahren gesucht und ein Kopfgeld von rund 22 Millionen Euro auf ihn ausgesetzt.

Im vergangenen Frühjahr erschien erstmals nach fünf Jahren wieder ein Video von ihm, in dem Bagdadi die Bombenanschläge in Sri Lanka an Ostern lobte. 250 Menschen wurden dabei getötet. Al-Bagdadi hatte im Jahr 2010 die Führung des Al-Kaida-Ablegers im Irak übernommen. Es hieß schon mehrmals zuvor, er sei getötet worden.

Eine Euronews-Reportage aus Syrien

Noch vor wenigen Monaten ging die von den USA geführte Anti-IS-Koalition aber in einem Bericht davon aus, dass sich noch 14 000 bis 18 000 IS-Angehörige im früheren Herrschaftsgebiet der Extremisten in Syrien und dem Irak aufhalten. Zudem sind IS-Ableger in zahlreichen anderen Ländern aktiv.

Dankesworte für Unterstützung

In seiner Rede bedankte sich Trump bei Russland, der Türkei, Syrien, dem Irak und den syrischen Kurden für deren Unterstützung. Die US-Spezialkräfte seien mit acht Hubschraubern zum Einsatzort geflogen.

Auch von Russland und der Türkei seien kontrollierte Gegenden überflogen worden.

Wir haben mit den Russen gesprochen. Wir haben ihnen gesagt, dass wir reingehen.
Donald Trump
US-Präsident

Die Türkei sei ebenfalls informiert worden - das Ziel des Einsatzes habe man aber nicht mitgeteilt. Um die Mission geheim zu halten habe er den Kongress nicht informiert.

Großbritannien und Israel begrüßten den Tod Al-Bagdadis. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu teilte über sein Büro mit: "Ich möchte dem Präsidenten Trump zu dem beeindruckenden Erfolg gratulieren, der zur Tötung des IS-Chefs Al-Bagdadi führte."

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron erklärte: "Der Tod Al-Bagdadis ist ein harter Schlag, der gegen den IS ausgeführt wurde, doch das ist nur eine Etappe."

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