Wegen Unruhen: Chile sagt UN-Klimagipfel im Dezember ab
Chile hat die Ausrichtung der nächsten Weltklimakonferenz im Dezember und des Asien-Pazifik-Gipfels im November abgesagt. Staatschef Sebastián Piñera begründete dies am Mittwoch in Santiago de Chile mit den anhaltenden Unruhen in seinem Land.
Die Weltklimakonferenz sollte vom 2. bis zum 13. Dezember in Santiago de Chile stattfinden. Zu dem Treffen wurden mehrere Tausend Teilnehmer aus aller Welt erwartet. Das Weiße Haus in Washington teilte mit, es sei von der Absage vollkommen überrascht worden.
Trotz Regierungsumbildung: Proteste dauern an
Seit gut zwei Wochen kommt es in Chile zu Protesten, Vandalismus und Gewalt. Entzündet hatte sich der Unmut an einer geplanten Erhöhung der Nahverkehrspreise. Inzwischen machen die Einwohner des südamerikanischen Landes ihrem grundsätzlichen Zorn über immense Lebenshaltungskosten und die extreme Kluft zwischen Arm und Reich Luft.
Mindestens 20 Menschen kamen seit Ausbruch der Proteste ums Leben, Tausende wurden festgenommen. Wegen der Unruhen hatte die Regierung über zehn Tage einen Ausnahmezustand mit Ausgangssperre verhängt, diesen aber am Montag aufgehoben.
Um die Proteste einzudämmen, kündigte Santiago zudem soziale Reformen an. So sollen etwa der Mindestlohn und die Mindestrenten erhöht werden. Zudem wurde eine geplante Erhöhung des Strompreises gestrichen. Piñera stellte zudem seine Regierung neu auf. 24 Kabinettsminister wurden durch jüngere Politiker ersetzt, die als moderater und volksnäher gelten.