Wasserkrise: Proteste in Sofia

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Copyright AP Photo/Valentina Petrova
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Von Christoph Debets
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Die Demonstranten sind überzeugt, hinter der Wasserknappheit in der 100.000 Seelen Industriestadt Pernik stecken Bestechung und Inkompetenz. Das Wasser sei an die Industrie gegangen, für die Bewohner sei nichts übrig.

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Seit Monaten leiden die Menschen im bulgarischen Pernik unter Wasserknappheit. Jetzt fürchten sie, dass das nahegelegene Reservoir in wenigen Wochen trocken fällt. Die Demonstranten sind überzeugt, hinter der Wasserknappheit in der 100.000 Seelen Industriestadt Pernik stecken Bestechung und Inkompetenz. Das Wasser sei an die Industrie gegangen, für die Bewohner sei nichts übrig.

Tatiana Hristova, protestiert in Sofia vor dem Parlament

"Diese Krise ist das Ergebnis andauernder Diebstähle. Sie sehen doch, was im ganzen Land geschieht. Diese Ressourcen nutzen nur bestimmten Menschen. Diese Wasserkrise ist völlig inakzeptabel - und es ist nicht die globale Erwärmung, die dafür verantwortlich ist."

Die Wasserkrise zieht weite Kreise - bis an die Staatsspitze

Die Opposition will ein Misstrauensvotum gegen die Regierung einbringen, das allerdings wegen der Mehrheitsverhältnisse scheitern dürfte. Anfang des Monats musste schon der bulgarische Umweltminister zurücktreten, nachdem ihm Missmaangement bei der Wasserversorgung nachgewiesen werden konnte. Zusätzlich drohen ihm bis zu acht Jahren Gefängnis, sollte er für schuldig befunden werden, Wasser an die Industrie verteilt zu haben, obwohl dies die Trinkwasserversorgung von 100.000 Menschen gefährden würde.

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