In England dürfen ab dem 4. Juli wieder Pubs, Restaurants und Hotels öffnen. Wissenschaftler üben Kritik: Die neuen Regelungen würden zu früh kommen.
In England dürfen ab dem 4. Juli wieder Pubs, Restaurants und Hotels öffnen. Das kündigte der britische Premierminister Boris Johnson an. Pub-Besucher müssen allerdings beim Betreten der Gaststätte ihre Kontaktdaten hinterlassen.
Die Pub-Branche hatte bereits mit Ungeduld auf die Ankündigung der Lockerungen gewartet. Noch vergangene Woche warnten Pub-Ketten und Brauereien in einem offenen Brief vor dramatischen Folgen, sollte sich die Regierung nicht bald auf Regeln festlegen. Die Zukunft Tausender Pubs und Hunderttausender Arbeitsplätze stehe auf dem Spiel, hieß es.
Maßnahmen gelten nicht in Schottland, Wales und Nordirland
Auch Kinos, Museen, Bibliotheken, Friseursalons und Gotteshäuser dürfen unter Auflagen wieder öffnen. Weiterhin geschlossen bleiben müssen aber unter anderem Diskotheken, Kasinos, Fitness-Center und Schwimmbäder.
Wenn andere Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus getroffen werden, kann die Abstandsregel soll von zwei Metern auf einen Meter reduziert werden. Die Lockerungen gelten nur für England. Schottland, Wales und Nordirland legen ihre eigenen Maßnahmen fest.
Kritik von Wissenschaftlern
Unabhängige Wissenschaftler üben scharfe Kritik: Die neuen Regelungen würden zu früh kommen, die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit rund 1000 sei noch zu hoch, um den Mindestabstand in Innenräumen auf einen Meter zu reduzieren. Dies komme einer Aufhebung der Kontaktbeschränkungen gleich, warnte die Gruppe unabhängiger Wissenschaftler "Independent Sage". Zudem müsse es ein funktionierendes System zur Nachverfolgung von Kontakten geben.
Mit einer Lockerung der Quarantänepflicht für Reisende wird erst in der kommenden Woche gerechnet. Bisher müssen alle Einreisenden nach Großbritannien zwei Wochen in häusliche Isolation gehen.