US-Präsident Donald Trump hatte es im Mai angekündigt, jetzt ist es offiziell: Die USA kehren der Weltgesundheitsorganisation mitten in der Corona-Pandemie (zum 6. Juli 2021) den Rücken - nach 72 Jahren
US-Präsident Donald Trump hatte es im Mai angekündigt, jetzt ist es offiziell: Die USA kehren der Weltgesundheitsorganisation mitten in der Corona-Pandemie (zum 6. Juli 2021) den Rücken - nach 72 Jahren. Die Vereinten Nationen und die WHO bestätigen den Eingang der Erklärung – wollen sie aber erst noch prüfen. Trump hatte die Organisation beschuldigt, unter Chinas Kontrolle zu stehen, nachdem in Wuhan das Coronavirus ausgebrochen war. Und steht jetzt selbst heftig in der Kritik.
Der demokratische Senator Robert Menendez vom Auswärtigen Ausschuss twitterte, der Kongress habe die Benachrichtigung über den Schritt erhalten und weiter: "Trumps Antwort auf COVID als chaotisch und inkohärent zu bezeichnen, wird der Sache nicht gerecht. Das schützt weder Leben noch Interessen in Amerika. Amerikaner bleiben krank und Amerika allein."
Joe Biden, Trumps demokratischer Herausforderer bei den Präsidentschaftswahlen im November, twitterte: "An meinem ersten Tag als Präsident werde ich der WHO wieder beitreten und unsere Führung auf der Weltbühne wiederherstellen.” Und: "Amerikaner sind sicherer, wenn Amerika sich für die Stärkung der weltweiten Gesundheit einsetzt."
Der JournalistColin Campbell:
"Der Präsident hatte das angedroht, aber viele Menschen bezweifelten, dass er es auch macht - bei der Anzahl von Fällen, die in mehreren Staaten im ganzen Land kontinuierlich zunehmen."
TEXAS
Im Bundesstaat Texas wurden gerade mehr als 10.000 neue Coronavirus-Fälle an einem einzigen Tag gemeldet – quer durch die USA fürchten die Menschen eine zweite Welle.
Beim offiziellen Rückzug aus der WHO beschuldigte Trump Chinas Führung erneut, ihre Berichtspflichten gegenüber der WHO zu missachten und sie unter Druck zu setzen, um die Öffentlichkeit über den Ausbruch der Pandemie in die Irre zu führen, die inzwischen mehr als 130.000 Amerikaner getötet hat.
Trump hatte die WHO-Beiträge bereits im April eingefroren und damit international Kritik auf sich gezogen. Die USA waren bislang wichtigster Geldgeber der Organisation. In diesem Jahr sollten die
Beiträge eigentlich knapp 116 Millionen Dollar betragen.
Trump steht in der Corona-Krise selbst schwer unter Druck. Der Republikaner hatte die Gefahr der Pandemie lange heruntergespielt. Kritiker werfen ihm vor, mit seinem Feldzug gegen die WHO und China von eigenen Versäumnissen ablenken zu wollen.
su mit dpa