Auswärtiges Amt warnt vor 2 Regionen in Kroatien - viele deutsche Touristen vor Ort

An der Adria
An der Adria Copyright DENIS LOVROVIC/AFP or licensors
Copyright DENIS LOVROVIC/AFP or licensors
Von Euronews mit dpa, AP
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Das Auswärtige Amt hat die Reisewarnungen erneuert. Das RKI meldet 1.707 Neuinfektionen mit dem Coronavirus an diesem Donnerstag - das ist der höchste Stand seit April. Die Reisen spielen eine Rolle.

WERBUNG

Das Auswärtige Amt in Berlin hat jetzt eine Reisewarnung für zwei Regionen in Kroatien ausgesprochen. "Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in die Gespanschaften Šibenik-Knin und Split-Dalmatien wird derzeit aufgrund hoher Infektionszahlen gewarnt", schreibt das AA im Internet. Das deutsche Nachbarland Luxemburg steht jetzt nicht mehr auf der Risiko-Liste.

Zur Zeit halten sich viele TouristInnen aus Deutschland in Kroatien auf. Zum kroatischen Risikogebiet gehören auch die inseln Brac und Hvar. Laut kroatischen Tourismusverantwortlichen sollen sich derzeit rund 180.000 UrlauberInnen aus Deutschland dort aufhalten.

Am Mittwoch waren aus Kroatien 219 Neuinfektionen gemeldet worden. Die Regierung in Zagreb hatte auch bei steigenden Neuinfektionen versucht, die Sommersaison zu retten.

Reisende, die innerhalb der letzten 14 Tage vor der Einreise nach Deutschland in einem Risikogebiet waren, müssen sich bei der Rückkehr auf das Coronavirus testen lassen. Und sie müssen sich in Quarantäne begeben und bis zum Testergebnis in Isolation bleiben. Zudem müssen sie sich per Mail oder telefonisch beim Gesundheitsamt ihres Wohnortes melden.

Das Robert Koch-Institut meldet an diesem Donnerstag 1.707 Neuinfektionen mit SARS-CoV-2. Das ist die höchste Zahl der täglichen Neuansteckungen seit Ende April. Dabei spielen auch die Ferien und das vermehrte Reisen eine immer größere Rolle.

Den Anteil der Menschen, die sich im Ausland angesteckt haben, beziffert das RKI jetzt auf 39 Prozent - gegenüber 34 Prozent in der Vorwoche. Dabei nimmt der Anteil der Covdi-19-Fälle unter Reiserückkehrern besonders bei jüngeren Leuten zu. Diese Entwicklung, die an Dynamik zunimmt, hält das Robert Koch-Institut für "sehr beunruhigend".

In den vergangenen drei Wochen kamen die meisten Neuînfektionen bei Menschen vor, die im Kosovo (1755), in der Türkei (1134), in Kroatien (786), in Bulgarien (322) und in Bosnien und Herzegowina (297) waren.

"Vergnügungstourismus" junger Leute in Spanien und Kroatien

Bei den Rückkehrern aus dem Kosovo und der Türkei sind eher Kinder und Personen mittleren Alters betroffen. Deshalb schließt das RKI auf Reisen "im Familienverbund".

Unter den Fällen von Ansteckungen in Spanien und Kroatien sind eher Personen zwischen 20-24 Jahren, was laut RKI "eher auf Vergnügungstourismus hindeutet".

Deutschlandweit gibt es weiterhin eine große Anzahl kleinerer Ausbruchgeschehen in verschiedenen Landkreisen durch größere Feiern im Familien- und Freundeskreis.

Das RKI appelliert auch an die Menschen, sich weiter an die Corona-Regeln zu halten: "Eine weitere Verschärfung der Situation muss unbedingt vermieden werden. Einerseits muss der Anstieg in den jüngeren Bevölkerungsgruppen gebrochen werden, andererseits gilt es, zu verhindern, dass auch die die älteren und besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen wieder vermehrt betroffen werden. Sobald sich wieder vermehrt ältere Menschen infizieren, muss auch mit einem Anstieg der Hospitalisierungen und Todesfälle gerechnet werden. Das kann nur verhindert werden, wenn sich die gesamte Bevölkerung weiterhin im Sinne des Infektionsschutzes engagiert, z.B. indem sie Abstands- und Hygieneregeln konsequent – auch im Freien – einhält, Innenräume lüftet und, wo geboten, eine Mund-Nasen-Bedeckung korrekt trägt. Menschenansammlungen – besonders in Innenräumen – sollten möglichst gemieden und Feiern auf den engsten Familien- und Freundeskreis beschränkt bleiben."

Auf Twitter sehen einige die Lage eher pessimistisch.

Mit einer Spur von schwarzem Humor.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Bald Eurozonen-Land: Kroatien darf schon Euro-Münzen prägen

Erdbeben in Kroatien: Mädchen kommt ums Leben

Sehnsucht nach der alten Heimat: Reiseverbote in Zeiten von Corona