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Kraken "verdreschen" Fische, aus reiner Gehässigkeit

Kraken ärgern Fische
Kraken ärgern Fische Copyright Pixabay
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Von Cornelia Trefflich
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Forscher haben auf Videoaufnahmen dokumentiert, dass Tintenfische scheinbar wahllos auf Fische "einschlagen", aus reiner Gehässigkeit.

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Eine neue Beobachtung lässt Forscher schmunzeln. Auf Videoaufnahmen konnten sie dokumentieren, dass Tintenfische scheinbar wahllos auf Fische "einschlagen", möglicherweise einzig und allein aus Boshaftigkeit heraus. Ihre Erkenntnisse haben die Biologen in der Fachzeitschrift Ecology vorgestellt.

So teilen die Kraken die Schläge aus, wenn sie zusammen mit anderen Fischen jagen. Die achtarmigen Meeresbewohner sind dafür bekannt, zusammen mit Zackenbarschen oder anderen Fischen gemeinsam auf die Jagd zu gehen, eine Win-Win-Situation für beide Tierarten. Dabei suchen die Tintenfische Felsen und Korallenspalten nach Beute ab, die Fische stehen Wache oder suchen den Meeresboden nach Beute ab.

"Kraken und Fische sind dafür bekannt, gemeinsam zu jagen und dabei die Morphologie und die Jagdstrategie des anderen auszunutzen", schreibt Eduardo Sampaio, Autor der Studie und Meeresbiologe an der Universität Lissabon in Portugal, in einem Tweet. "Da sich mehrere Partner zusammentun, entsteht ein komplexes Netzwerk, in dem Aufwand und Nutzen nicht im Verhältnis stehen und was zu Partnerkontrollmechanismen führt."

Partnerkontrollmechanismen? Ja, genau, etwa so, als wenn man gemeinsam mit anderen Menschen in der Schlange an einem Buffet steht und versucht, die leckersten Bissen -vor den anderen - zu erhaschen. Die Tintenfische sind nämlich offenbar gern der Boss und mögen es, die Kontrolle über das Nahrungsangebot, sprich die Beute, zu behalten. Im Gegensatz zur Buffetschlange nimmt es der Oktopus nicht so genau - er holt mal eben mit einem seiner acht Arme aus und übt eine schnelle "explosive" Bewegung damit aus, "die auf einen bestimmten Fischpartner gerichtet ist und die wir als Schlagen bezeichnen", erklären die Forscher in dem Artikel.

In ihrer Studie beobachteten Sampaio und sein Team Interaktionen zwischen der Großen Blauen Krake (Octopus cyanea) und einer Reihe von verschiedenen Fischarten im Roten Meer, darunter der Silberfleck-Husarenfisch (Sargocentron caudimaculatum), Baskenmützen-Zackenbarsch (Epinephelus fasciatus) und Mondsichel-Juewlenbarsch (Variola louti).

In anderen aufgezeichneten Interaktionen schlugen die Kraken die Fische, um sie im Wesentlichen in ihre Schranken zu weisen und "kooperatives Verhalten in den später folgenden Interaktionen" zu fördern. Aber manchmal, so die Studie, handelte es sich nur um "gehässiges Verhalten", wenn es nichts unmittelbar zu gewinnen gab.

Doch während die Forscher weiter an der Frage arbeiten, warum Kraken wahllos auf Fische "eindreschen", deutet zumindest eine der theoretischen Erklärungen darauf hin, dass mit Kraken nicht zu spaßen ist.

Weitere Quellen • Ecology

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