Österreichs Kanzler Sebastian Kurz hat auf einer Pressekonferenz bemängelt, dass die Impfstoff-Dosen in der EU nicht wie beschlossen nach Einwohnerzahlen verteilt würden.
Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hat auf einer Pressekonferenz in Wien kritisiert, dass die Impfstoff-Dosen in der EU nicht wie beschlossen nach Einwohnerzahlen verteilt würden. Die Verteilung innerhalb der EU sei "nicht gerecht". Recherchen des Kanzleramts hätten ergeben, dass möglicherweise Nebenabsprachen zwischen Pharmafirmen und einzelnen Mitgliedsstaaten existierten. "Die Lieferungen passieren nicht nach einem Bevölkerungsschlüssel und die Unterschiede werden immer größer werden", meinte der österreichische Regierungschef.
"Es brauche volle Transparenz"
Der ÖVP-Politiker kritisierte, dass sich dieses Vorgehen in den nächsten Monaten verschärfen könnte und so die Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten vergrößern würde. Nach seinen Erkenntnissen würden zum Beispiel die Niederlande aktuell profitieren, Länder wie Bulgarien oder Kroatien hingegen viel weniger Dosen erhalten.
Es brauche dringend volle Transparenz, was die Vereinbarungen mit den Pharmaunternehmen betreffe: Wer diese Verträge unterschrieben hat und warum vom Ziel der gleichen Verteilung in Europa abgewichen wurde, so der 34-Jährige.