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Stille Ostern: Schärfster Lockdown seit Pandemiebeginn beschlossen

Stille Ostern: Schärfster Lockdown seit Pandemiebeginn beschlossen
Copyright Michael Kappeler/(c) dpa/Pool
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Von Euronews
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Die Bundesregierung hat einen Lockdown zu Ostern beschlossen - den schärfsten, den es seit Pandemiebeginn in Deutschland gegeben hat.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten haben einen harten Lockdown zu Ostern beschlossen. Der Lockdown soll bis Mitte April verlängert werden, mit einer deutlichen Verschärfung über Ostern, mit einer einmalig erweiterten fünf-tägigen Ruhezeit.

Es soll der schärfste Lockdown seit Beginn der Pandemie vor einem Jahr werden. Vom 1. bis einschließlich 5. April - von Gründonnerstag bis Ostermontag - wird das öffentliche, wirtschaftliche und auch das private Leben in Deutschland heruntergefahren. Das haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder in der Nacht zu Montag beschlossen.

"Angesichts der ernsten Infektionsdynamik wollen Bund und Länder die Ostertage nutzen, um durch eine mehrtägige, sehr weitgehende Reduzierung aller Kontakte das exponentielle Wachstum der 3. Welle zu durchbrechen", heißt es im Beschluss. Bis zum 18. April soll der Lockdown andauern.

Es ist also eine verlängerte Ruhezeit während der Osterzeit.
Angela Merkel

Gründonnerstag und Karsamstag einmalig "erweiterte Ruhezeit zu Ostern"

"Aus diesem Grund werden der 1. April und der 3. April ausnahmsweise als Ruhetage definiert, mit großen Einschränkungen bei Kontakten und einem Versammlungsverbot vom 1. bis 5. April. Es ist also eine verlängerte Ruhezeit während der Osterzeit", erklärte Angela Merkel.

Lebensmittelgeschäfte werden nur am Karsamstag teilweise geöffnet haben, um die Bewegungen der Menschen so stark wie möglich einzuschränken. Treffen sind auf Personen aus zwei Haushalten und maximal fünf Personen begrenzt, Kinder nicht miteingerechnet. Treffen im öffentlichen Raum sind generell verboten.

Gottesdienste nur virtuell, Impf- und Testzentren bleiben offen

Die Kirchen können ihren Gläubigen über die Feiertage nur virtuelle Gottesdienste anbieten, Versammlungen in Kirchen und Gemeindehäusern sind nicht erlaubt.

Die Impf- und Testzentren sollen hingegen durchgehend geöffnet bleiben.

Die wichtigsten Maßnahmen im Überblick:

  • Versammlungsverbot
  • Supermärkte haben nur an Karsamstag teilweise geöffnet
  • Bereits wieder geöffnete Außengastronomie muss schließen
  • Private Treffen nur mit zwei Haushalten und maximal fünf Personen erlaubt (ausgenommen Kinder unter 14 Jahren, Paare zählen als ein Haushalt)

Kanzlerin setzt sich durch - Aus für den "kontaktarmen Urlaub"

Streit gab es über die Möglichkeit eines "kontaktarmen Urlaubs" über die Feiertage, den mehrere Bundesländer wollten, darunter die bei Urlaubern beliebten Länder Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Die Diskussion um den "kontaktarmen Urlaub" war auch der Grund, weshalb der Corona-Gipfel lang und zäh verlief.

Letztlich wurde der Punkt aus dem Beschluss gestrichen. Das Konzept hätte Ferien dort ermöglicht, wo "eigene sanitäre Anlagen genutzt und Essen über Selbstversorgung organisiert werden kann" - also Ferienwohnungen oder Campingplätze mit entsprechender Ausstattung.

Die Kanzlerin hatte damit gedroht, die Beschlüsse der Konferenz nicht mitzutragen, wenn die Bundesländer weiterhin auf den "kontaktarmen Urlaub" bestehen würden.

WHO kritisiert Impfstoff-Hortungspolitik der reichen Länder

Die Weltgesundheitsorganisation ist besorgt über die weltweit steigenden Infektionen in der vergangenen Woche, nachdem die Zahlen zuvor gesunken waren. Grund dafür sind die neuen und ansteckenden Virusmutationen.

Die WHO kritisierte außerdem die reichen Länder für ihre Impfstoff-Hortungspolitik, in den ärmeren Ländern käme kaum etwas an. "Die Kluft zwischen der Zahl der verabreichten Impfstoffe in den reichen Ländern und der Zahl der durch Covax verabreichten Impfstoffe wächst täglich und wird von Tag zu Tag grotesker", sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Die ärmsten Länder der Welt fragen sich, ob die reichen Länder wirklich meinen, was sie sagen, wenn sie von Solidarität sprechen.
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus

Inzwischen hat AstraZeneca eine US-Studie seines umstrittenen Impfstoffs veröffentlicht, die die Wirksamkeit des Vakzins belegt und ein erhöhtes Risiko von Blutgerinnseln ausschließt.

Spanien empört über deutsche und französische Touristen

Spanien hat beschlossen, die Impfung mit AstraZeneca bei Menschen bis zu 65 Jahren wieder aufzunehmen und will die Studie überprüfen. Die spanische Gesundheitsministerin Carolina Darias: "Wir haben Informationen in der Pressemitteilung, aber wir wollen die Details dieser Studie genau wissen."

Einige Spanier, denen das Reisen zwischen in Regionen des Landes aufgrund der Pandemie-Beschränkungen nicht gestattet ist, sind empört über Touristen im Land.

Deutsche und Franzosen kommen in den vergangenen Tagen in großer Zahl an, um den strengen Lockdowns in ihren eigenen Ländern zu entfliehen.

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