Zum ersten Mal seit 1992: Grippewelle ist ausgeblieben

Grippewelle ausgeblieben
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Positiver Nebeneffekt der Corona-Maßnahmen: Die Grippewelle ist dieses Jahr laut RKI ausgefallen.

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Seit Monaten tragen Menschen in Deutschland, Europa und der ganzen Welt Masken in Supermarkt, Bus und sogar im Freien. Viele Mitarbeiter bleiben teilweise oder ganz im Homeoffice, Kindergärten sind nur eingeschränkt geöffnet.

Theater, Stadien und Restaurants sind geschlossen. Das soll vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen. Abstandsregel, Maske und Lüften scheinen aber noch einen weiteren Effekt zu haben.

Schwächste Grippesaison seit Beginn der Beobachtung

Denn laut Arbeitsgemeinschaft Influenza beim deutschen Robert-Koch-Institut ist die Grippewelle in dieser Saison ausgeblieben, das erste Mal seit Beginn der Grippeüberwachung. Die Zahl der registierten Fälle erfülle nicht einmal die Kriterien für den Anfang einer Grippewelle.

Laut RKI handelt es sich demnach um die schwächste Grippesaison seit Beginn der Beobachtung im Jahr 1992. Auch in anderen Ländern der nördlichen Hemisphäre sei die Grippesaison ähnlich schwach ausgefallen.

Seit vergangenem Herbst seien in Deutschland lediglich 519 Fälle von Influenza nachweisbar. Das RKI wies darauf hin, dass die bekannten Fälle nur einen Teil des Geschehens darstellten.

Positiver Nebeneffekt der Pandemie

Hauptgrund für das Ausbleiben der Grippewelle sind laut RKI seit Monaten geltenden Coronamaßnahmen wie das Einhalten von Mindestabständen, das Tragen von Masken, regelmäßiges Lüften, aber auch Schulschließungen.

Da diese Maßnahmen "mehr oder weniger in allen Ländern weltweit gegen die Corona-Pandemie genutzt wurden", hätten Grippeviren weltweit und auch schon im Sommer 2020 auf der Südhalbkugel kaum noch messbar zirkuliert.

Es gebe aber noch einen weiteren Grund, so das RKI. Das Interesse an Grippfeimpfungen sei gestiegen. Von März bis Dezember 2020 wurden rund 3,5 Millionen mehr solcher Impfungen vorgenommen als im selben Zeitraum 2019. 

Das Robert-Koch-Institut informiert auf seiner Website über die aktuelle Lage. Lesen Sie dazu auch diesen Artikel:

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