Berlin autofrei? Mehr als nur ein Traum!

KInder spielen mitten auf der Leipziger Straße in Berlin-Mitte. Ein Mal im Monat herrscht dort Autoverbot
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Von Euronews mit AP
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Die Initiative "Volksentscheid Berlin autofrei" hat mit der Sammlung von Unterschriften begonnen, um ihren kühnen Plan zu verwirklichen. In der finalen Abstimmungsphase wären dafür über 600.000 Signaturen notwendig.

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Pure Utopie oder vielleicht doch schon der Stadtverkehr von morgen? Die Wahrheit liegt in Berlin-Mitte. Immerhin einen Sonntag pro Monat verwandelt sich die Verkehrsschlagader Leipziger Straße in ein Fußgängerparadies.

Ein Kiez für Menschen statt Autos mit geräuschlosen Nebeneffekten, aber erstmal natürlich nur Zukunftsmusik. Der Deutsch-Brite Thomas Howie ist der Sprecher der Initiative "Volksentscheid Berlin autofrei": "Wir sehen dies als eine Möglichkeit, sicherere, ruhigere Straßen zu haben. Und wenn man zu Hause sitzt und 30 oder 40 Minuten darauf wartet, dass der Klempner oder der Bote mit dem Paket klingelt, würde dies natürlich pünktlich kommen. Oder Sie müssten nicht jeden Morgen diese zusätzlichen 15 Minuten in der Straßenbahn wegen des Verkehrs warten, wenn Sie zur Arbeit fahren. Sie würden jeden Tag pünktlich zur Arbeit kommen. Und die Menschen, die auf Transportmittel angewiesen sind, um sich fortzubewegen, insbesondere Menschen mit Mobilitätsproblemen, die würden weiterhin ihre Fahrzeuge benutzen dürfen, wie sie es derzeit tun. Es wäre einfach nur so, dass Sie selbst und alle anderen sich schneller und effizienter fortbewegen könnten."

Die Initiative "Volksentscheid Berlin autofrei" träumt vom größten Kfz-reduzierten Bereich der Welt - nämlich Berlin. 20.000 Unterschriften werden benötigt, damit das Projekt zunächst offiziell als "Volksinitiative" anerkannt wird.

ADAC: "Das geht zu weit"

Werden dann weitere bürokratische Hürden genommen, könnte es zum ersehnten Volksentscheid kommen, dem dann mindestens 613.000 Unterzeichnende (25% der Berliner Wahlberechtigten, Anm. d. Red.) zustimmen müssten. Doch natürlich regt sich Widerstand in der Hauptstadt der Auto-Nation.

Volker Krane vom ADAC sagte: "In der Art des Vortrages, in der Art und Weise, wie die Verringerung des Autoverkehrs in der Innnenstadt betrieben werden soll, ist die Initiative vollkommen überzogen. Im Grunde genommen ist das nichts anderes als die Beseitigung der bürgerlichen Freiheit im Hinblick auf die automobile Mobilität. Das geht eindeutig zu weit aus unserer Sicht und das ist auch weit über das Thema automobile Mobilität hinausgehend ein Thema der bürgerlichen Freiheitsrechte."

Weil der Weg zum Volksentscheid in Berlin steinig ist, schaffen es nur wenige Initiativen zur Endabstimmung. Aber das Beispiel des letzten erfolgreichen Volksentscheids lässt die aktuelle Kampagne hoffen. Er fand 2014 statt und seitdem hat sich der ehemalige Flughafen Tempelhof in einen beliebten Freizeitpark verwandelt - autofrei.

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