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"Schwarzer Pilz" in Indien: Warum steigen bei Corona-Patienten die Fallzahlen so schnell?

Ein Mann mit Mukormycose nach einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus in Hyderabad, Indien, 20.05.2021
Ein Mann mit Mukormycose nach einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus in Hyderabad, Indien, 20.05.2021 Copyright Mahesh Kumar A/AP
Copyright Mahesh Kumar A/AP
Von Sandrine Amiel
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Sie treten häufig nach einer Corona-Infektion auf. In Indien werden immer mehr Fälle von gefährlichen Pilzinfektionen registriert.

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Mit dem Anstieg der COVID-19-Infektionen in Indien nimmt die Zahl einer häufig tödlich verlaufenden Pilzinfektion zu.

Mukormykose, oft auch als "Schwarzer Pilz" bezeichnet, eine Infektionskrankheit, die durch verschiedene Pilze der Ordnung Mucorales hervorgerufen wird, tritt gehäuft bei Covid-19-Erkrankten auf.

Experten unterscheiden - je nach klinischem Erscheinungsbild - mindestens sechs verschiedene Formen. Am häufigsten tritt die rhinozerebrale Mukormykose auf, die sich im Nasen- und Rachenbereich manifestiert und mit einem schwerwiegenden bis tödlichen Verlauf einhergeht, wenn sie nicht frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden kann.

Besonders Diabetiker und Menschen mit einer geringen Immunabwehr sind anfällig für eine derartige Pilzinfektion.

"Sie sind wie Termiten", sagte Dr. Ujjwal Parakh, ein leitender Pulmonologe am Sir Ganga Ram Hospital in Neu-Delhi: "Sie breiten sich an einer bestimmten Stelle aus und zerstören die angrenzenden Organe und Gewebe."

Es gibt verschiedene Gründe für den Anstieg der Fälle der Pilzinfektion, die derzeit in Indien beobachtet werden, so der medizinische Experte.

Einer davon ist umweltbedingt, denn schon vor COVID-19 waren bestimmte Pilzinfektionen in dem Land häufiger.

"Es hat mit der Umwelt hier zu tun. Und in verschiedenen Umgebungen sind verschiedene Arten von Infektionen häufiger. So gibt es bestimmte Arten von Pilzinfektionen, die in westlichen Ländern viel häufiger vorkommen als bei uns. Es gibt also immer eine regionale Verzerrung bei diesen Infektionen", erklärt Parakh.

Ein weiterer Grund ist der Einsatz von Steroiden und Immunsuppressiva bei der Behandlung von COVID-19-Patienten.

"Steroide sind eines der wichtigsten Medikamente, um Covid-19 bei einem Patienten zu kontrollieren. Wir müssen sie also verwenden, in unterschiedlicher Dosierung. Bei manchen müssen wir mehr Steroide verwenden. Und nicht nur Steroide, sondern auch eine Menge immunsuppressiver Medikamente, die wir einsetzen. Wann immer wir das tun, gehen wir ein Risiko ein", sagte Parakh.

Indien war zuletzt wegen einer sich fulminant ausbreitenden zweiten Corona-Welle in die Schlagzeilen geraten. Allein am vergangenen Mittwoch wurden mehr als 276.000 Neuinfektionen gemeldet.

Krankenhäuser im gesamten Land arbeiten am Anschlag, es fehlt an Medikamenten und anderen dringend benötigten Produkten.

Offiziellen Zahlen zufolge haben mehr als 25 Millionen Menschen eine Corona-Infektion durchgemacht, und mehr als 287.000 sind mit Covid-19 gestorben. Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer höher liegt.

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