Portugal: Trauer um Nelkenrevolution-Stratege Otelo de Carvalho

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Otelo de Carvalho, Stratege der Nelkenrevolution in Portugal, ist tot. Der umstrittene Kommandant leitete das Ende der Gewaltherrschaft von Diktator Salazar ein.

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In Portugal ist der wichtigste Stratege der Nelkenrevolution von 1974, Otelo Saraiva de Carvalho, gestorben. Er wurde 84 Jahre alt.

Portugals Präsident Marcelo Rebelo de Sousa schrieb Carvalho in einer Mitteilung eine zentrale Bedeutung bei der Revolution zu und bezeichnete ihn als Hauptakteur in einem entscheidenden Moment der portugiesischen Geschichte.

Das Büro des portugiesischen Regierungschefs António Costa erklärte, Carvalho sei "zu Recht zu einem der Symbole" der Revolution geworden. Seine strategischen Fähigkeiten, sein Einsatz und sein großer Mut seien entscheidend gewesen für die unblutige Nelkenrevolution.

Mitteilung der portugiesischen Regierung

Verurteilung wegen Beteiligung an linksextremer Bewegung

Carvalho leitete 25. April 1974 als umstrittener Kommandant von einer Kaserne aus den Militäraufstand, der fast ohne Blutvergießen zum Ende der 48 Jahre andauernden Gewaltherrschaft des Diktators Salazar führte.

Nach der Nelkenrevolution kandidierte Carvalho zweimal erfolglos für das Präsidentenamt. 1987 wurde er wegen Beteiligung an der linksextremen Bewegung "Volkskräfte des 25. April" (FP-25) zu 15 Jahren Haft verurteilt. Später wurde bekannt, dass Carvalho zwar an einigen Strategiepapieren der "FP-25" mitgearbeitet, sich jedoch nie an Attentaten der Organisation beteiligt hatte. Dennoch erhöhte ein Berufungsgericht seine Haftstrafe später auf 18 Jahre. 1996 wurde Carvalho begnadigt.

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