Nachdem auf Malta ein Untersuchungsausschuss festgestellt hat, dass die Regierung mitverantwortlich am Mord an der Journalistin Galizia ist, hat sich Ministerpräsident Abela bei der Familie entschuldigt.
Im Fall der ermordeten Journalistin Daphne Caruana Galizia auf Malta hat sich Ministerpräsident Robert Abela im Namen des Landes bei der Familie entschuldigt. Am Donnerstag hatte ein Untersuchungsausschuss eine Mitschuld an dem Mord an Galizia im Jahr 2017 gegeben.
Der Untersuchungsausschuss habe unmissverständlich bestätigt, dass der Staat nicht unmittelbar an der Ermordung beteiligt war, so Abela. "Es heißt aber auch, dass der Staat Verantwortung für gravierende Defizite übernehmen muss, insbesondere in Bezug auf die Regierungsführung und den Schutz von Journalisten." Als Ministerpräsident von Malta fühle er sich gezwungen, sich bei der Familie der Verstorbenen zu entschuldigen.
Galizias Familie erklärte, die Untersuchung bestätige das, was man seit dem Mord bereits geglaubt hatte. Die Tat sei eine direkte Konsequenz aus der Straffreiheit gewesen, die der Staat dem korrupten Netzwerk bot, über das Caruana Galizia berichtete. Sohn Paul Caruana Galizia sagte: "Die Entschuldigung des Ministerpräsidenten im Parlament akzeptieren wir. Natürlich sollte es eine vollständige Übernahme von Verantwortung für jedes Versagen geben, ganz gleich von wem es ausgeht. Und wir wissen, dass es immer noch Menschen gibt, die sich für ihr Handeln verantworten müssen. Wir lassen das alles nicht einfach auf uns sitzen."
Ein reicher Geschäftsmann wurde beschuldigt, der Drahtzieher des Mordes gewesen zu sein. Die Investigativ-Journalistin hatte zu einem Geschäft über ein Kraftwerk recherchiert, an dem er beteiligt gewesen sein soll.