Kommission zu Mord an Caruana Galizia in Malta: Der Staat hat versagt

In Malta sieht ein Untersuchungsausschuss eine Mitschuld der Regierung an der Ermordung der Journalistin Daphne Caruana Galizia. Die Regierung habe dabei versagt, die Journalistin vor Gefahren für ihr Leben zu beschützen, heißt es in dem Bericht der unabhängigen Kommission. In den obersten Regierungsriegen habe sich in den Jahren bis 2017, als Galizia getötet wurde, eine "Kultur der Straffreiheit" entwickelt.
Auf einer Pressekonferenz entschuldigte sich Ministerpräsident Robert Abela im Namen Maltas bei Galizias Familie. Mit Blick auf die Ermordung sprach er von einem "hässlichen Moment in der Geschichte Maltas.
Abelas Vorgänger Joseph Muscat reagierte mit Zurückhaltung auf die Ergebnisse des Berichts, wie er auf Facebook schrieb.
Die Journalistin wurde bei einem Autobombenanschlag getötet. Die 53-Jährige prangerte in ihrem Blog wiederholt Korruption auf der Mittelmeerinsel an. Die Prozesse gegen den mutmaßlichen Drahtzieher des Mordes sowie mehrere daran beteiligte Männer laufen derzeit.