"Terroristenbande" - Menschen in Peru fordern Rücktritt der Regierung

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Copyright Ernesto Arias/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
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Von Andrea Büring
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Seit Mittwoch ist Pedro Castillo erst im Amt. Wochenlang war sein Sieg bei der Stichwahl Anfang Juni angefochten worden. Doch der Gegenwind reißt nicht ab.

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Peru, ein politisch gespaltenes Land. Bei Protesten kochte an diesem Wochenende die Unzufriedenheit mit der neuen Regierung hoch. Diese ist erst seit wenigen Tagen im Amt. Der neue Präsident Pedro Castillo, ein linksgerichteter früherer Dorfschullehrer, hat viele Gegner.

Kritik am neuen Ministerpräsidenten

Einige Mitglieder seines Kabinetts sind höchst umstritten. So gehörte der neue Ministerpräsident Guido Bellido früher zur Guerillaorganisation "Leuchtender Pfad".

"Terroristenkabinett", "Nein zum Kommunismus" und "Freiheit" skandierten die Menschen in der Hauptstadt Lima und forderten Bellido zum Rücktritt auf.

Ein Demonstrant machte seiner Wut Luft. Er sagte, "die neue Regierung ist eine Terroristenbande. Es ist die falsche Entscheidung, dass Bellido Ministerpräsident ist. Er ist ein bekannter Terrorist. Jemand wie er darf der Regierung nicht angehören. Der Wert unserer Währung geht runter. Preise für Nahrung und Treibstoff schießen in die Höhe. Was müssen wir denn noch einstecken?"

Knappe Stichwahl

Castillo hat nun die schwierige Aufgabe, das Land zu einen.

Die bei der Präsidentenwahl unterlegene Rechtspopulistin Keiko Fujimori machte monatelang Stimmung gegen ihn. Nach der äußerst knappen Stichwahl Anfang Juni versuchte sie vergeblich, das Ergebnis anzufechten. Sie gilt als äußerst unbeliebt in Peru. Und vor allem ihre Unbeliebtheit war es den Wahlbeobachtern zufolge, die Castillo zum Sieg verhalf.

Signal an Investoren

Um seine konservativen Gegner zu beschwichtigen, ernannte der Präsident Pedro Francke zum Wirtschaftsminister. Der frühere Weltbank-Experte beriet Castillo bereits während des Wahlkampfs in wirtschaftspolitischen Fragen. Er versprach, den marktliberalen Kurs des Landes weitgehend beizubehalten, sich aber stärker auf soziale Fragen zu konzentrieren.

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