Für die zahlreichen Waldbrandgebiete in Griechenland und der Türkei ist keine Entwarnung in Sicht. In der Nacht zum Samstag kämpften die Feuerwehrleute in beiden Ländern weiterhin an vielen Fronten gegen Flammenmeere.
In Griechenland und in der Türkei wüten weiterhin etliche verheerende Waldbrände. Am Freitag waren in Griechenland erneut Tausende zur Flucht über Land und Meer gezwungen.
Im Dorf Limni auf der Insel Evia wurden mehr als 1000 Einwohner aufgefordert, zum Hafen zu eilen und auf eine Evakuierung per Boot zu warten, nachdem die Flammen alle anderen Fluchtwege abgeschnitten hatten.
Eine Fähre nahm 650 Menschen auf, zwei weitere waren nach Angaben der Küstenwache auf dem Weg.
Für Dutzende von Dörfern auf dem Festland und für abgelegene Siedlungen am bewaldeten Stadtrand von Athen wurden Evakuierungsanordnungen erlassen.
Wechselnde Winde und neue Brandherde führten dazu, dass die Feuer außerhalb von Athen wiederholt ihre Richtung änderten und in einigen Fällen wieder Gebiete bedrohten, die Anfang der Woche nur knapp der Zerstörung entgangen waren.
Ein freiwilliger Feuerwehrmann kam am Stadtrand von Athen bei einem großen Waldbrand ums Leben, der den wichtigsten Nationalpark der griechischen Hauptstadt bedrohte.
Türkei: Erdogan in der Kritik
In fünf türkischen Provinzen, darunter die Touristenhochburgen Antalya und Mugla, mussten am Freitag weitere Menschen ihre Häuser verlassen.
Präsident Recep Tayyip Erdogan wurde heftig kritisiert, weil er einige ausländische Hilfsangebote nicht angenommen hatte, nachdem er enthüllt hatte, dass die Türkei über keine einsatzfähigen Löschflugzeuge verfügt.
Die türkische Regierung steht auch unter Druck, nachdem die Opposition behauptet hatte, ein Bericht einer Regierungsbehörde zeige, dass nur ein Bruchteil des Budgets für die Verhütung von Waldbränden ausgegeben worden sei.
Extreme Brände wie die aktuellen in Griechenland und der Türkei werden noch schlimmer werden, warnte der UN-Weltklimarat im Entwurf eines Berichts, der nächstes Jahr veröffentlicht werden soll. Der Entwurf lag der französischen Nachrichtenagentur AFP vor.