Löfven prangert Antisemitismus in Schweden an

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Der schwedische Regierungschef besuchte die jüdische Gemeinde in Malmö.

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Malmö, die drittgrößte Stadt Schwedens, richtet an diesem Mittwoch einen Kongress aus, der sich mit der Bekämpfung von Antisemitismus befasst und in dessen Rahmen der Opfer des Holocaust gedacht wird. Als Gäste haben sich unter anderem Königin Silvia, König Carl Gustaf und EU-Ratspräsident Charles Michel angesagt. Im Vorfeld der Veranstaltung besuchte Schwedens Regierungschef Stefan Löfven die jüdische Gemeinde in Malmö. In der Stadt ist es in den vergangenen Jahren immer wieder zu antisemitischen Vorfällen gekommen.

Löfven sagte: „Der Hass auf Juden findet sich in unserer Geschichte, in rechtsextremen Gruppen, in bestimmten linken Gruppen und im islamistischen Umfeld. Man sieht Verschwörungstheorien in den sozialen Medien und wie die Erinnerung an den Holocaust verzerrt und für politische Zwecke instrumentalisiert wird.“

Mira Kelber, Mitglied der jüdischen Gemeinde Malmö, berichtet: „Antisemitismus zeigt sich heutzutage unter anderem, indem Leute den Hitlergruß gemacht haben, als sie meinen Davidstern sahen, oder sie haben sich über mich lustig gemacht, weil ich Jüdin bin. Einmal sagte ein Mädchen: 'Sie ist Jüdin, vergast sie'. Es gibt viele Beispiele, und die Folge ist, dass sich viele jüdische Menschen nicht trauen, ihren Davidstern zu tragen oder zu sagen, dass sie jüdisch sind."

Ann Katina, die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Malmö, sagte: „Wir haben beobachtet, dass Antisemitismus in sozialen Netzwerken Formen außergewöhnlichen Hasses angenommen hat. Der Hass hat sich nicht nur dahin verlagert, sondern sich auch ausgeweitet."

Löfven sagte, ein wichtiger Bestandteil des Kampfes gegen Antisemitismus sei, die Erinnerung an den Holocaust aufrechtzuerhalten. Der Regierungschef betonte, jeder jüdische Mensch in Schweden, der die Kippa oder den Davidstern mit Stolz trage, beziehe gegen Hass Stellung.

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