Der tägliche Gasfluss aus Russland ist fünfmal niedriger als im Juni. Es wird vermutet, Russland wollte mit den gedrosselten Lieferungen die Zustimmung Europas zur Inbetriebnahme von Nordstream II erzwingen. Russland dementiert -und lässt viele gebannt auf die Entwicklung der Gaspreise starren.
Vor zehn Jahren wurde der Projektstart der Nordstream-Pipeline in Deutschland gefeiert, aber die gute Laune ist dahin. Der Pipelinebau ist abgeschlossen, aber noch immer strömt kein Gas Richtung Deutschland. Russland macht Druck, um die endgültige Betriebsgenehmigung zu bekommen, um den durch die Ukraine laufenden Transport zu umgehen. Angesichts der sich abzeichnenden Energiepreiskrise hatte der russische Präsident Wladimir Putin zugesagt, mehr Gas auf den Markt zu werfen – bisher ist nichts passiert.
Nach Angaben von Gascade, einem deutschen Gasversorger, ist der tägliche Gasfluss, der an seiner Station aus Russland ankommt, fünfmal niedriger als im Juni. Jetzt steht die nächste Heizperiode vor der Tür, der Gasverbrauch ist saisonbedingt dabei, in die Höhe zu schnellen.
In der Politik wird vermutet, Russland wollte mit den gedrosselten Liefermengen die Zustimmung Europas zur Inbetriebnahme der Pipeline erzwingen. Russland dementiert, aber ausgerechnet Gazprom scheint sich den Zusagen Putins zu widersetzen. Das lässt viele mehr oder weniger verwundert zurück – und gebannt auf die Entwicklung der Gaspreise starren.