Pfizer-Impfstoff laut Studie "insgesamt weniger wirksam" gegen Omikron-Variante

Menschen warten darauf, bei einem mobilen "Vaxi Taxi" geimpft zu werden. Kapstadt, Südafrika, Dienstag, 14. Dezember 2021.
Menschen warten darauf, bei einem mobilen "Vaxi Taxi" geimpft zu werden. Kapstadt, Südafrika, Dienstag, 14. Dezember 2021. Copyright Nardus Engelbrecht/AP
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Von Alexandra Leistner mit AFP
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Für die Studie aus Südafrika wurden 78.000 PCR-Tests zwischen dem 15. November und dem 7. Dezember ausgewertet. Resultat: Die Impfung aus dem Hause Pfizer/Biontech schützt zu 70 Prozent vor einer Krankenhausbehandlung - gegenüber 93 Prozent bei Delta.

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Der COVID-19-Impfstoff von Pfizer-BioNTech ist in Südafrika weniger wirksam, wenn es darum geht, Menschen, die sich mit dem Virus infiziert haben, vor einem Krankenhausaufenthalt zu bewahren. Das geht aus einer heute veröffentlichten Studie hervor, für die 78.000 PCR-Tests, die zwischen dem 15. November und dem 7. Dezember gemacht wurden, ausgewertet wurden.

Südafrika hatte die Omikron-Variante zuerst entdeckt. Zum Zeitpunkt der Studie waren die Teilnehmer:innen doppelt geimpft.

Menschen, die zwei Dosen des Impfstoffs erhalten hatten und positiv auf COVID-19 getestet wurden, hatten demnach eine 70-prozentige Chance, einen Krankenhausaufenthalt zu vermeiden. Bei der vorangegangenen Welle von Delta-Infektionen hatte der Wert noch bei 93 % gelegen, so die Studie.

Nur 33 Prozent der Ansteckungen konnten verhindert werden

Wenn es darum ging, eine Infektion gänzlich zu vermeiden, so die Studie von Südafrikas größtem privaten Krankenversicherungsverwalter Discovery Health, sank der Schutz vor einer Ansteckung mit COVID-19 von zuvor 80 auf 33 Prozent.

Die Ergebnisse der Analyse gehören zu den ersten Erkenntnisse über den Schutz, den Impfstoffe gegen Omikron außerhalb von Laborstudien bieten.

Glenda Gray, Vorsitzende des SAMRC, des Südafrikanischen Rates für medizinische Forschung, sagte im Rahmen einer Pressekonferenz, dass der Schutz vor einer Krankenhausbehandlung mit 70 Prozent "äußerst ermutigend" sei, da der Impfstoff dazu gedacht sei, schwere Verläufe und Todesfälle zu verhindern.

Cheryl Cohen vom Nationalen Institut für übertragbare Krankheiten (NICD) Südafrikas, die an der Studie beteiligt war, wies zudem darauf hin, dass bei Omikron-Infektionen rund 25 Prozent weniger "schwere Fälle" verzeichnet wurden als in der ersten Pandemie-Welle.

"Trotz weniger schwerer Fälle könnten die Gesundheitssysteme angesichts der schnellen Ausbreitung von Omikron mit der Menge der Ansteckungen überfordert sein", warnte jedoch Discoverys Präsident Ryan Noach. Allerdings gelte der Schutz für alle untersuchten Altersgruppen.

Was über Omikron bekannt ist

Bisher gibt es nach Ansteckungen mit Omikron des Coronavirus kaum Todesfälle. Zahlreiche Forscher glauben aber, dass die neue Variante aufgrund zahlreicher Mutationen im Erbgut ansteckender ist. Wie gut die Impfstoffe gegen Omikron schützen wird weiter untersucht. Die Hinweise erhärten sich aber, dass vor allem die Drittimpfung gegen einen schweren Verlauf nach Infektion mit Sars-CoV2 hilft.

Südafrikas Präsident Ramaphosa in Isolation

Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa befindet sich nach einem positiven Corona-Test in Selbstisolierung. Er wird wegen leichter Covid-19-Symptome behandelt. Der 69-Jährige hat den vollen Impfschutz.

Ramaphosa hatte sich unwohl gefühlt, als er von einer staatlichen Gedenkfeier zu Ehren des vor kurzem verstorbenen Präsidenten Frederik Willem de Klerk in Kapstadt zurückgekommen war.

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