In zahlreichen deutschen Städten haben am Montagabend mehrere tausend Menschen ihrem Unmut über die Corona-Beschränkungen Luft gemacht. In Bautzen kam es zu Ausschreitungen.
In zahlreichen deutschen Städten haben am Montagabend mehrere tausend Menschen gegen die Corona-Beschränkungen protestiert. Vor allem im Osten Deutschlands hatten die Demonstrationen großen Zulauf. In Magdeburg beispielsweise beteiligten sich nach Polizeiangaben rund 5.000 Menschen.
In einigen Orten kam es zu Ausschreitungen. So verletzten im ostsächsischen Bautzen Demoteilnehmende nach Angaben der Polizei mehr als zehn Einsatzkräfte und beschädigten einige Fahrzeuge. Als die Beamten einen Aufzug stoppen wollten, seien sie "massiv" mit Feuerwerkskörpern und Flaschen beworfen worden.
In der Kritik: strengere Regeln und mögliche Impfpflicht
Anlass für die Proteste sind verschärfte Kontaktbeschränkungen, die in diesen Tagen in den Bundesländern umgesetzt werden. Bund und Länder hatten sich vor Weihnachten darauf verständigt, spätestens ab dem 28. Dezember das private und öffentliche Leben weiter einzuschränken, um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Auf besonders viel Unmut stößt bei vielen Demonstranten zudem das Vorhaben einer Corona-Impfpflicht, über die der Bundestag im Januar erstmals beraten will.
Durch die vielen Proteste sieht die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ihre Kolleginnen und Kollegen stark belastet. Der hohe Aufwand erfordere unter Umständen, "andere polizeiliche Aufgaben zu vernachlässigen, zum Beispiel bei der Verkehrsüberwachung", sagte der GdP-Vorsitzende Oliver Malchow den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Malchow fürchtet, dass dadurch Vertrauen in die Ordnungskräfte verloren gehe und "die Polizei noch mehr zum Blitzableiter für verärgerte Bürger wird".