Von der Leyen: "Moralische Pflicht, der Ukraine zu helfen"

Ursula von der Leyen auf der GLOBSEC in Bratislava
Ursula von der Leyen auf der GLOBSEC in Bratislava Copyright Michal Svítok/AP
Copyright Michal Svítok/AP
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Zu den prominentesten Rednern beim Globsec Forum Bratislava 2022 zählten gleich am ersten Tag EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der per Videokonferenz zugeschaltete ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.

WERBUNG

Schützt uns, schützt euch - so lautete die Botschaft des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj han die europäischen Staats- und Regierungschefs auf dem GLOBSEC-Sicherheitsforum in Bratislava.

Der Präsident wurde per Video zugfeschaltet: "Wir sollten die Einheit der Ukraine stärken, indem wir der Ukraine den Status eines Kandidaten für die Europäische Union und später die Vollmitgliedschaft verleihen. Russland darf nicht in Versuchung geführt werden, anzunehmen, dass die europäischen Länder die Ukraine in dieser Frage nicht unterstützen. Das sollten wir nicht zulassen."

Die Präsidentin des Gastgeberlandes Slowakei betonte, dass der Kampf der Ukraine der Kampf von ganz Europa sei. Zur Bekräftigung verwies Zuzana Čaputová auf den Beginn des Zweiten Weltkriegs: "1938 in München dachten die Weltmächte, sie könnten den Frieden mit Adolf Hitler sichern, indem sie ihm einen Teil unseres Territoriums überließen. In weniger als einem Jahr verwandelte sich der Frieden in einen totalen Krieg. Wir sollten denselben Fehler nicht wiederholen."

Von der Leyen: "Moralische Pflicht"

Die Präsidentin der Europäischen Kommission erklärte, dass es eine moralische Pflicht Europas sei, der Ukraine beim EU-Beitritt zu helfen. Die Interessen Europas seien klar, meinte Ursula von der Leyen: "Die Ukrainer müssen diesen Krieg gewinnen. Und Putin muss sehen, dass dies für ihn ein schwerer strategischer Fehler ist. Es muss klar sein, dass der Einmarsch in ein souveränes Land mit einem hohen Preis für den Angreifer verbunden ist."

Der ukrainische Vertreter am Internationalen Gerichtshof in Den Haag sprach ebenfalls auf der GLOBSEC. Anton Korynevych sagte im Euronews-Interview, dass ein Sondertribunal nötig sei, wie zuvor in den Fällen von Ruanda und Jugoslawien: "Wir arbeiten jetzt an der Einrichtung eines Sondertribunals für das Verbrechen der russischen Aggression gegen die Ukraine. Denn das ist etwas, das fehlt, etwas, das es derzeit nicht gibt. Und das ist etwas, was die nationalen Gerichte der Ukraine leider nicht abdecken können, wegen der Immunität der Staats- und Regierungschefs und Regierungsbeamten in der nationalen Gerichtsbarkeit. "

Die Konferenz wird noch bis zu diesem Samstag andauern, mit Hunderten von Rednerinnen und Rednern, darunter 10 Staatsoberhäupter.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Daumen hoch? EU-Kommission gibt Empfehlung zur Beitrittskandidatur der Ukraine bekannt

Schwierige Lage im Osten: Ukrainer sollen schnell Slowjansk verlassen

"Slowakei soll immer an der Seite des Friedens stehen": Peter Pellegrini zum Präsidenten gewählt