Abgestürztes Flugzeug aus Serbien: 11,5 Tonnen Munition, stundenlange Explosionen

TSOUCHAS LASCARIS/ 2022
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Von Euronews mit AP, dpa
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Ziel der Frachtmaschine war laut des serbischen Verteidigungsministers die Hauptstadt von Bangladesch, Dhaka. Abnehmer der Munition für Mörsergranaten ist das dortige Verteidigungsministerium.

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Ermittler haben damit begonnen, die Trümmer des Frachtflugzeugs zu untersuchen, das am späten Samstagabend im Norden Griechenlands abgestürzt ist. Die Maschine war in Serbien mit dem Ziel Bangladesch und einem Tankstopp in Jordanien gestartet. An Bord sollen 11,5 Tonnen Munition für Mörsergranaten gewesen sein, so der serbische Verteidigungsminister Nebojsa Stefanovic auf einer Pressekonferenz in Belgrad. 

"Bei dem Flugzeug handelte es sich um eine Antonov 12 des Eigentümers Meridian LTD aus der Ukraine mit dem Rufzeichen MEM 3032. Leider sind nach den vorliegenden Informationen alle acht Besatzungsmitglieder bei dem Absturz ums Leben gekommen", so der Minister. 

Die Waffen waren für Bangladesch, nicht für die Ukraine

Behauptungen, die Waffen sollten in die Ukraine transportieren werden, wies der Minister zurück. Das Flugzeug gehöre lediglich einer ukrainischen Fluggesellschaft. 

Ziel der Fracht war laut Stefanovic Dhaka, die Hauptstadt von Bangladesch, Abnehmer das dortige Verteidigungsministerium. Das Flugzeug habe alle erforderlichen Genehmigungen für den Transport gehabt, die Munition werde von einem serbischen Unternehmen produziert.

Das Flugzeug war auf dem Weg zu einem ersten Tank-Stopp in Jordanien, als der Pilot über der nördlichen Ägäis Probleme mit dem Triebwerk meldete und eine Notlandung in Kavala beantragte. Dorthin aber schaffte es die Maschine nicht mehr - sie stürzte auf ein Feld nahe der Dörfer Paleochori und Antifilippi.

Angst vor toxischen Dämpfen

Eine Anwohnerin von Antifilippi sagte: "Wir haben etwas Helles herunterkommen sehen, wir dachten erst, es ist eine Laterne." Aber dann hätten sie "Feuer! Feuer!" gerufen. "Bis wir dann verstanden hatten, was es ist, war es auch schon auf den Boden gestürzt. Wir hatten große Angst, wir hatten Kinder dabei, wir haben geschrien."

Anwohner:innen sorgen sich vor möglicherweise toxischer Fracht. Nach dem Unfall waren beißende Dämpfe festgestellt worden, auch noch Stunden später habe es rund um das Wrack Explosionen gegeben.

Die Feuerwehr zog sich deshalb umgehend zurück und sperrte das Gebiet ab. Anwohner wurden aufgefordert, ihre Häuser nicht zu verlassen und die Fenster geschlossen zu halten.

Eine Sondereinheit des griechischen Militärs untersucht die Absturtstelle. Die Experten können atomare, biologische und chemische Kampfstoffe und industrielle Gefahrstoffe aufspüren und sind auch auf die Dekontamination von Menschen, Material und Infrastruktur spezialisiert. 

Der Bürgermeister der Gemeinde Pangeo, Filippos Anastasiadis sagte, man stehe bereit, die Dörfer zu evakuieren, wenn es nötig sein sollte.

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