Die schwedische Küstenwache hat ein viertes Leck in einer der Nord Stream-Gaspipelines entdeckt. Nur noch eine von vier Leitungen ist intakt.
Die schwedische Küstenwache hat ein weiteres Leck in der Nord Stream 2 Gaspipeline entdeckt.
Zwei der Lecks lägen in dänischen Gewässern, zwei weitere in der schwedischen Wirtschaftszone. Eine Leitung ist bisher unbeschädigt. Schwedische Medien berichten, dass die beiden Lecks in schwedischen Gewässern dicht beieinander zwischen dem Festland und der Insel Bornholm liegen.
Sabotage der europäischen Gasinfrastruktur
Die Lecks werden von westlichen Regierungen als Sabotageakte bezeichnet und Russland angelastet. Mehrere Länder brachten bereits am Dienstag einen Anschlag auf die europäische Gasinfrastruktur als Ursache für die als beispiellos geltenden Schäden ins Spiel. Die EU und die Nato gehen von Sabotage aus.
EU-Innenkommissarin Ylva Johansson hat die mutmaßliche Sabotage an den Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 als Warnruf bezeichnet und einen Belastungstest für die kritische Infrastruktur in Europa angekündigt.
Angesichts der Lecks in den Pipelines sprach sie von einem "Anschlag", der eine Eskalation und "eine Bedrohung" sei.
Der Kreml teilte seinerseits am Donnerstag mit, dass man die 'Beteiligung eines ausländischen Staates' vermute.
Norwegen erhöht Sicherheitsvorkehrungen für seine Öl- und Gasanlagen
Als Reaktion auf die offensichtlichen Sabotageakte erhöht Norwegen die Sicherheitsvorkehrungen rund um seine Öl- und Gasproduktion. Norwegen ist im Ukraine-Krieg zu einem der wichtigsten Lieferanten geworden.
Der Kreml hat die Anschuldigungen des Westens zurückgewiesen, Russland habe die Pipelines sabotiert. Moskau beschuldigt die USA, die seit langem ein erklärter Gegner des Nord Stream 2-Projektes waren. Russland fordert nun eine Sitzung des UN-Sicherheitsrates.