Vor rund einer Woche meldete die ukrainische Armee, die Stadt im Osten des Landes zurückerobert zu haben. Seitdem haben die Behörden eine Bestandsaufnahme gemacht.
Vor rund einer Woche meldete die ukrainische Armee, die Stadt Lyman im Osten des Landes zurückerobert zu haben. In den Vormonaten hatten hier russische Truppen das Sagen. Lyman liegt nordöstlich der beiden Großstädte Slowjansk und Kramatorsk und wurde große Bedeutung, unter anderem in strategischer Hinsicht, zugeschrieben.
„Die Menschen benötigen psychologische Hilfe"
Die ukrainischen Behörden haben in den vergangenen Tagen eine Bestandsaufnahme gemacht.
Behördensprecherin Tetjana Ignatschenko sagt: „Fast alle rückeroberten Gebiete haben dasselbe Problem: Zunächst einmal sind sie vollkommen zerstört, was bedeutet, dass die Anlagen und Häuser durchweg beschädigt sind. Das ist die vorrangige Schwierigkeit. Und die Menschen benötigen psychologische Hilfe."
Eine Bewohnerin zeigt Kriegsschäden und berichtet von einem Angriff. Sie hält es fast für ein Wunder, diesen überlebt zu haben.
„Ja, ich war zu Hause. Ich bin im Badezimmer gestürzt, meine Tochter war im Flur. Ich weiß nicht, wie wir es geschafft haben, dabei nicht umzukommen“, so die Frau.
In Borova, rund eine Fahrstunde von Lyman entfernt, muss die Ernährung der Bevölkerung zum Teil durch Lieferungen gewährleistet werden.
„Ich habe die Fahne gerettet, weil ich darauf gewartet habe, dass die ukrainische Armee kommt, um uns vom russischen Joch zu befreien", sagt ein Mann.