Schock nach dem Mord eines Steuerprüfers (43) - Trödelhändler erwartete seine Opfer

Der Ort des grausamen Geschehens in Bullecourt bei Arras in Nordfrankreich
Der Ort des grausamen Geschehens in Bullecourt bei Arras in Nordfrankreich Copyright FRANCOIS LO PRESTI/AFP or licensors
Von Euronews mit AFP
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In Nordfrankreich ist ein Beamter bei einer Steuerprüfung von einem Trödelhändler erst als Geisel genommen und dann getötet worden. Der Verdächtige hatte die Tat offenbar vorbereitet.

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Nach der grausamen Ermordung eines Steuerbeamten in Nordfrankreich haben die Abgeordneten im Parlament in Paris am Dienstag eine Schweigeminute abgehalten. Die Tat eines Trödelhändlers, der den 43-jährigen Steuerprüfer und dessen Kollegin im Ort Bullecourt bei Arras gewaltsam festgesetzt hatte, hat viele in Frankreich geschockt. In den Medien ist von einer Steuerprüfung die Rede, die aus dem Ruder gelaufen ist.

Der Verdächtige hat den Beamten offenbar mit Messerstichen in die Brust und in den Rücken getötet und sich danach mit einer Schusswaffe das Leben genommen. Der Steuerbeamte und seine Kollegin wollten am Montag vor Ort die Buchhaltung des 46-jährigen Trödlers prüfen. Die Inspektorin, die an einen Stuhl gefesselt war, konnte am Abend von der Polizei befreit werden. Laut Mitteilung der Finanzbehörden stand sie unter Schock und wurde in ein Krankenhaus gebracht.

"Einfach nur seine Arbeit gemacht"

Regierungsvertreter Gabriel Attal sprach von einem "unsäglichen Drama". Die Kollegen des Beamten sowie alle Beschäftigten der öffentlichen Finanzen seien erschüttert. "Dieser Mann hat einfach nur seine Arbeit gemacht (...) Heute ist er nicht mehr zurückgekehrt. Er wurde im Rahmen dieser Steuerprüfung getötet", sagte der Minister für öffentliche Finanzen, Gabriel Attal, am späten Montagabend.

Der ermittelnde Staatsanwalt Sylvain Barbier Sainte Marie ging am Dienstag davon aus, dass der Trödelhändler die Tat vorsätzlich geplant hatte, denn vor Ort wurden weitere Plastikfesseln gefunden. 

Der Trödelhändler war geschieden und hatte zwei Kinder. Er war vor vier Jahren in den Ort Bullecourt gezogen und dort laut Bürgermeister Eric Bianchin als hilfsbereiter Nachbar bekannt. Der Bürgermeister des 250 Einwohner Ortes erklärte weiter, dass in Bullecourt jeder jeden kenne und dass der Verdächtige, ein ganz normaler Mann und nicht weiter auffällig gewesen sei.

Der Mann kaufte bei Hausauflösungen Gegenstände, die er dann auf seinem Anwesen weiterverkaufte. Solche Trödelhändler - sogenannte "brocanteurs" - gibt es überall in Frankreich.

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