Die EU-Grenzschutzbehörde Frontex und die griechische Küstenwache stehen in der Kritik: War das Schiffsunglück vor der Halbinsel Peloponnes zu verhindern?
Rund 200 Menschen haben in Piräus gegen die Vorgehensweise der EU-Grenzschutzbehörde Frontex und der griechischen Küstenwache demonstriert. Sie werfen den Diensten vor, nicht rechtzeitig gehandelt zu haben, um das später vor der Halbinsel Peloponnes gesunkene Fischerboot in Sicherheit zu bringen.
Berichte: Bis zu 750 Menschen an Bord
78 Leichen wurden gefunden und 104 Menschen gerettet, doch es wird befürchtet, dass viele weitere ums Leben gekommen sind. Unbestätigten Berichten zufolge könnten sich bis zu 750 Personen an Bord befunden haben, die von Libyen aus über das Mittelmeer nach Italien gelangen wollten.
Abschleppversuch der Küstenwache
Ein Frontex-Überwachungsflugzeug hatte das Schiff entdeckt. Die griechische Küstenwache meldete, dass der Versuch, das überfüllte Fischerboot in Sicherheit zu bringen, von den Menschen an Bord abgelehnt worden sei, weil sie nach Italien weiterfahren wollten. Ein Sprecher der griechischen Übergangsregierung sagte, ein Schiff, auf dem sich so viele Personen aufhielten, könne man nicht unter Zwang abschleppen.