Prag: Ehemalige Lehrerin im Verfahren wegen Leugnung russischer Kriegsverbrechen freigesprochen

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Das Gerichtsverfahren in Prag gegen die ehemalige Lehrerin Martina Bednarová wegen Leugnung russischer Kriegsverbrechen in der Ukraine endete mit einem Freispruch.

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Das Gerichtsverfahren gegen die ehemalige Lehrerin Martina Bednarová wegen Leugnung russischer Kriegsverbrechen in der Ukraine endete in Prag mit einem Freispruch.

Die Richterin stellte keine Straftat fest, verwies in ihrem Urteil auf die Meinungsfreiheit, schrieb der Lehrerin aber zu, unangemessene Mittel angewendet zu haben, um die Jugendlichen von ihrer Auffassung zu überzeugen.

Staatsanwalt Richard Petrasek sagte: „Sie hat den Krieg zum Beispiel mit der Erklärung geleugnet, dass in Kiew nichts vorgefallen sei. Kiew war das Hauptziel des Angriffs vom 25. Februar."

Bednarová wurde von Schulleitung entlassen

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Bewährungsstrafe von acht Monaten sowie ein fünfjähriges Verbot der Berufsausübung gefordert. Bednarová ist nicht mehr im Dienst, sie war von der Schulleitung entlassen worden.

„Alle Aussagen, die ich gemacht habe, haben sich als wahr herausgestellt. Viele der Informationen, die uns die Medien gaben, erwiesen sich bald als irreführend und falsch“, wurde Bednarová in tschechischen Medien wiedergegeben.

Das Gericht erachtet die von Bednarová in der Schule getätigten Aussagen als Mischung aus wahren und falschen Aussagen. Sie habe Tatsachen verzerrt, eine Leugnung, Billigung oder Rechtfertigung von Völkermord konnte ihr nicht nachgewiesen werden.

„Sie sollten mich beglückwünschen, nicht wahr?"

Roman Maca vom Institut pro politiku a společnost (Institut für Politik und Gesellschaft) meint: „Die Lehrerin ist ein Opfer der russischen Kriegspropaganda und von mehreren Verschwörungen. Sie hat so sehr daran geglaubt, dass sie auch in die Schule trug und begann, es den Kindern einzutrichtern, was ich nicht zumutbar finde."

„Sie sollten mich beglückwünschen, nicht wahr?", wies Bednarová vor dem Gerichtssaal wartende Medienschaffende zurecht.

Roman Maca sagte: „Die Lehrerin hat den Bezug zur Wirklichkeit verloren. Es ist fragwürdig, Kinder auf diese Weise zu unterrichten. Jemand, der Physik lehrt und sagt, die Erde sei flach, liegt wohl falsch."

euronews-Mitarbeiter Jiri Skacel berichtet: „Das Gericht hat die Angeklagte Martina Bednarová freigesprochen. Sie hat immer bestritten, schuldig zu sein und sagte, es sei nur ihre Meinung. Die Staatsanwaltschaft wird jedoch in Berufung gehen."

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