Eskalation in Niger? ECOWAS organisiert schnelle Eingreiftruppe

ECOWAS-Treffen in Abuja
ECOWAS-Treffen in Abuja Copyright Chinedu Asadu/AP Photo
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Von Euronews
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In Niger könnte die Lage eskalieren, denn die Gemeinschaft der ECOWAS-Staaten hat die Bildung einer Eingreiftruppe beschlossen. Es gehe nach dem Militärputsch um die Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung.

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Die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas hat ihre Militärchefs angewiesen, umgehend eine Eingreiftruppe für einen möglichen Einsatz im Niger zusammenzustellen. Das vorrangige Ziel bleibe aber eine friedliche Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung, hieß es.

Das gab der Präsident der ECOWAS-Kommission Omar Touray nach einem Treffen in Nigerias Hauptstadt Abuja bekannt. Man halte sich "alle Optionen" offen - dies gelte auch für die Anwendung von Gewalt. Als letztes Mittel. 

Eingreiftruppe im "Standby-Modus"

Dies wäre der achte Einsatz von ECOWAS-Truppen in Afrika nach Mission in Liberia, Sierra Leone, Elfenbeinküste, Gambia, Mali und Guinea-Bissau in der Vergangenheit.

Touray betonte, die Eingreiftruppe werde zunächst im "Standby-Modus" eingesetzt. So soll offenbar der Druck auf die neuen Militärmachthaber in Niger aufrecht erhalten bleiben.

Diese hatten am 26. Juli hatte den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum gestürzt und seitdem mit seiner Familie in dessen Residenz festgehalten - unter prekären Bedingungen, wie es von Vertrauten des Präsidente hieß, ohne Strom und fließendes Wasser, ohne frische Lebensmittel. Bazoum soll zuvor den Umbau der Präsidentengarde geplant haben.

Putschisten drohen mit Tötung Bazoums

Die Vereinten Nationen bekräftigen ihre Sorge um Präsident Bazoum und seine Familie. die US-amerikansiche UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield, betonte: "Wir erkennen Präsident Bazoum nach wie vor als den demokratisch gewählten Präsidenten von Niger an. Die Bedingungen, unter denen er zur Zeit festgehalten wird, sind inakzeptabel."

Die Reaktion der Putschisten um General Abdourahamane Tiani ließ nicht lange auf sich warten: Man werde auf jede militärische Intervention von außen mit der Tötung des gestürzten Präsidenten Barzoum reagieren.

Kurz nach der Machtübernahme hatten die ECOWAS-Länder eine Reaktion auf den Putsch angekündigt, die auch ein militärisches Vorgehen umfassen könnte. 

Die 25 Millionen Einwohner Nigers spüren die Auswirkungen der internationalen Sanktionen, die nach dem Putsch verhängt wurden. In der Hauptstadt Niamey kommt es häufig zu Stromausfällen. Das Land bezieht bis zu 90 % seines Stroms aus Nigeria, das Lieferungen eingestellt hat.

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