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Fakten-Check: Rettung eines verletzten Kameraden bloß inszeniert?

Im Ukraine-Krieg wird immer wieder mit Falschmeldungen Propaganda gemacht
Im Ukraine-Krieg wird immer wieder mit Falschmeldungen Propaganda gemacht Copyright LIBKOS/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
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Von Sophia Khatsenkova
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Weil im Hintergrund des Clips eine Frau mit einer Kamera zu sehen ist, gehen einige Nutzer:innen davon aus, dass das Video ein Beweis dafür ist, dass die ukrainischen Streitkräfte den Krieg inszenieren.

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Wie konnte ein virales Video, das Soldaten bei der Rettung eines verletzten Kameraden zeigt, den Vorwurf erregen, der Krieg in der Ukraine sei inszeniert?

Werfen wir einen genaueren Blick darauf:

Ein Video, das Männer in Kampfuniform zeigt, die eine verletzte Person in Sicherheit bringen, wurde in mehreren Sprachen - Russisch, Englisch und Französisch - auf verschiedenen Social-Media-Plattformen geteilt.

"The militants are very brave and courageous. No one is being abandoned" ... And, oh, sorry, the camera person got into the shot, let's do it again! Oscar-worthy actors serve in the AFU!

Posted by Ankhil шүлэг %% on Wednesday, July 26, 2023

Weil im Hintergrund eine Frau mit einer Kamera zu sehen ist, gehen einige Nutzer:innen davon aus, dass das Video ein Beweis dafür ist, dass die ukrainischen Streitkräfte den Krieg inszenieren.

Der Clip ist mit einem Wasserzeichen eines russischen pro-militärischen Telegram-Kanals versehen. Wir fanden heraus, dass das Video erstmals Ende Juli auf diesem Tiktok-Konto gepostet wurde.

Umgekehrte Bildersuche bringt hilfreiche Hinweise

Bei einer umgekehrten Bildersuche fanden wir dasselbe Video, das auf TikTok gepostet wurde, von einem Konto das angibt, der ukrainischen Zivilbevölkerung Schulungen anzubieten. Die Bildunterschrift des Videos lautet: " "Es ist besser, sich selbst zu prüfen und seine Stärken bei Lernaufgaben richtig einzuschätzen..."

Der wichtigste Hinweis findet sich in den Hashtags des Videos, in denen Krementschuk erwähnt wird, eine Stadt in der Zentralukraine am Ufer des Flusses Dnipro und ein weiterer Hashtag #DFTG12.

Wir haben nach letzterem gegoogelt und die Facebook-Seite dieses Ausbildungszentrums in der Stadt Krementschuk gefunden. Der Beschreibung zufolge bietet das Zentrum eine militärische Grundausbildung für Zivilist:innen an.

Originalvideo stammt von einem Ausbildungszentrum in Krementschuk

Wir haben das Originalvideo gefunden, das am 24. Juli auf der Facebook-Seite des Zentrums veröffentlicht wurde.

Der Leiter des Ausbildungszentrums sagte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP, das Video zeige Teilnehmer:innen des Ausbildungsprogramms, die lernen, wie man eine verwundete Person aus einem Kampfgebiet rettet: es sei zu Werbezwecken gedreht worden.

Im Juni traf Russland bei einem Raketenangriff auf Krementschuk in der Zentralukraine einen Gebäudekomplex - genau ein Jahr nach einem tödlichen Angriff auf ein Einkaufszentrum in derselben Stadt. Mindestens 22 Menschen wurden bei einem russischen Raketenangriff auf das Einkaufszentrum Amstor am 27. Juni 2022 getötet.

Die falsche Behauptung, die russischen Angriffe in der Ukraine seien inszeniert, ist eine gängige kremlfreundliche Propagandaerzählung.

Kürzlich entlarvte der Cube ein Video, in dem behauptet wurde, der Angriff auf ein Kathedrale in Odessa, Südukraine, sei gefälscht, weil darin eine Frau zu sehen ist, die offenbar zu schnell die Trümmer aufhebt. 

Weitere Faktenchecks finden Sie auf unserer Website: de.euronews.com

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