Brandkatastrophe in Griechenland: "Wie werden wir uns jemals davon erholen?"

Einheimische im Dorf Avantas nahe Alexandroupoli fliehen vor den Waldbränden
Einheimische im Dorf Avantas nahe Alexandroupoli fliehen vor den Waldbränden Copyright Achilleas Chiras/Copyright 2023 The AP. All rights reserved
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Von Ioannis KaragiorgasEuronews
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Über zwei Wochen lang brannte es im griechischen Alexandroupoli - mit verheerenden Folgen nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Wirtschaft in der gesamten Präfektur Evros.

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Die große Umweltkatastrophe - verursacht durch die Waldbrände, die die Außenbezirke von Alexandroupoli erreichten - hatte direkte und immense Auswirkungen auf die Wirtschaft dort. Nach neuesten Schätzungen brannte etwa die Hälfte der Fläche der Präfektur Evros. Nun haben die Bewohner:innen und die Behörden mit den Folgen zu kämpfen.

Der Bürgermeister von Alexandroupoli, Ioannis Zampoukis, erklärte: "Langsam werten wir die Schäden an der Infrastruktur aus, aber auch an Geschäften und Unternehmen. Wie Sie sehen, brannten nicht nur Häuser nieder, sondern auch viele Grundstücke, die mit dem primären Produktionssektor verbunden waren."

Sechzehn Tage lang brannte es dort - mit fatalen Auswirkungen auf den Tourismus. Es gab massenhafte Stornierungen - Kosten mussten zurückerstattet und ausländische Touristen evakuiert werden. Viele in der Tourismusbranche hier fragen sich, ob ihre Unternehmen den nächsten Winter überstehen würden.

"Es war ein harter Schlag für das Reiseziel. Alexandroupoli war ein sicheres Reiseziel, mit dem Auto leicht erreichbar von allen Balkanstaaten aus", sagt Apostolos Palakidis, Präsident des Hotelverbands Thrakien.

"Wir befinden uns im Zentrum eines riesigen Marktes mit 50 Millionen Menschen. Sie können nachvollziehen, dass wegen dieser Situation es Jahre dauern könnte, bis sich die Kunden wieder sicher fühlen und kommen und die Dinge finden, die Alexandroupoli berühmt gemacht haben: die grüne Natur, den Evros, das Meer und die Sicherheit", so Palakidis weiter.

Viele Ladenbesitzer sind verzweifelt, weil sie aufgrund des dichten Rauchs ihre Geschäfte tagelang schließen mussten. Ihre Umsätze gingen dramatisch zurück. Triantafyllia Koufou, Inhaberin einer Eisdiele sagt, sie habe Angst um die Zukunft. "Was wir verkaufen, ist saisonabhängig. Der September ist im Wesentlichen verloren. Die Hälfte vom August ist auch verloren. Wie werden wir uns jemals davon wieder erholen?"

Einwohner, Ladenbesitzer, Gastronomen und Hoteliers sagen, dass der finanzielle Schaden für Alexandroupoli nach der Umweltkatastrophe nicht beziffert werden kann. Sie befürchten, dass ihr Leben noch viele Jahre schwer sein wird. Aber sie hoffen, dass mit der Hilfe der Regierung und durch ihre eigene harte Arbeit alles besser und Alexandroupoli wieder auf den eigenen Beinen stehen wird.

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