Nicht nur das beliebte Urlaubsziel Lissabon ist betroffen: In mehreren portugiesischen Städten sind Tausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die galoppierenden Wohnungskosten zu protestieren.
In Lissabon und mehreren anderen portugiesischen Städten haben Tausende gegen die explosionsartig gestiegenen Wohnkosten protestiert. Als Hauptursache dafür gelten die zunehmende Gentrifizierung und der Boom des Tourismus in Portugal, das zu den einkommensschwächsten Ländern in Westeuropa zählt.
Etwas mehr als die Hälfte der Beschäftigten verdienen weniger als 1000 Euro netto pro Monat. Viele von ihnen haben aufgrund der hohen Mieten und Kreditzinsen keinen Zugang zum offiziellen Wohnungsmarkt. Zwischen 2015 und 2021 stiegen die Immobilienpreise nach Berechnungen von Eurostat um 137 Prozent und die Mieten um 112 Prozent.
Die Demonstrierenden beriefen sich unter anderem auf das Grundrecht auf Wohnen. Die Mitte-Links-Regierung Portugals hat zwar ein Maßnahmenpaket zur Lösung des Wohnungsproblems vorgestellt, aber die Demonstrierenden sagen, dass die Maßnahmen nicht die zentralen und strukturellen Probleme angehen, die das Leben so vieler Menschen in den Großstädten beeinträchtigen. Zunehmend seien auch Teile der Mittelschicht von Wohnungsnot bedroht.