Die AfD beklagt Angriffe auf ihre Vorsitzenden Chrupalla und Weidel. Was tatsächlich passiert ist, bleibt aber unklar.
Die AfD schreibt von "Fassungslosigkeit nach Attacke in Bayern" und wünscht ihrem Co-Vorsitzenden in den sozialen Medien "Gute Besserung, Tino". Allerdings konnten die Polizei und die Staatsanwaltschaft nach ihren Ermittlungen zu dem Vorfall in Ingolstadt den von der AfD beklagten "tätlichen Angriff" nicht bestätigen. "Es liegen zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Erkenntnisse vor, dass Herr Chrupalla angegangen oder angegriffen wurde.", heißt es in der Mitteilung der Polizei. Ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wegen des Verdachts der Körperverletzung wurde aber eingeleitet.
Angriff oder nur Selfies?
Veronika Grieser von der Staatsanwaltschaft Ingolstadt berichtet, dass Tino Chrupalla vor dem Auftritt im bayerischen Wahlkampf mit zwei jungen Männern Selfies gemacht hatte. Die AfD spricht von einem möglichen Angriff mit einer Spritze - und dass Chrupalla auf der Intensivstation gewesen sei. Allerdings wurde der 48-Jährige - nachdem er auf der Bühne zusammengebrochen war - offenbar nur vorsichtshalber intensivmedizinisch überwacht. Inwischen ist Chrupalla nach Hause zurückgekehrt.
Die weiteren Kundgebungen vor der Landtagswahl in Bayern am Sonntag hat der AfD-Vorsitzende abgesagt. In den sozialen Medien meinen einige AfD-Anhänger und -Anhängerinnen, ihre beiden Vorsitzenden sollten vor den Urnengängen in Bayern und Hessen außer Gefecht gesetzt werden.
Weidel am 3. Oktober auf Mallorca
Laut SRF hat die Kantonspolizei Schwyz einen Polizeieinsatz beim Haus der Familie von Alice Weidel in der Schweiz bestätigt. Dieser Einsatz fand schon am 23. September statt. Die Sicherheitsbehörden sollen die AfD-Fraktionsvorsitzende Weidel und ihre Familie aus ihrer privaten Wohnung an einen sicheren Ort gebracht haben, da sich Hinweise auf einen möglichen Anschlag auf ihre Familie verdichtet hätten.
Eigentlich hätte Alice Weidel am 3. Oktober zum Tag der Deutschen Einheit in Mödlareuth an der Grenze zwischen Bayern und Thüringen sprechen sollen. Doch der Auftritt wurde wegen der Bedrohungen abgesagt - Weidel war nur auf einer Video-Leinwand zu sehen. Wie t-online berichtet, gingen die Kinder der Politikerin aber zunächst in der Schweiz weiter in die Schule. Und danach war Alice Weidel - auch am 3. Oktober - auf Mallorca statt in Mödlareuth.
RTL-Politikchef Nikolaus Blome schreibt auf X: "Malle statt safe house? Wie es aussieht, lügt Frau #Weidel mittlerweile selbst ihren Anhängern ins Gesicht."