Bis zu 55.000 gefallene russische Soldaten in der Ukraine

Krieg in der Ukraine
Krieg in der Ukraine Copyright Roman PILIPEY / AFP
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Von Euronews mit AFP, AP, dpa
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Trotz Streit im US-Kongress - die Ukraine wird nun doch Nachschub an Militärausrüstung aus den USA bekommen. Medien haben die Namen von 35.780 in der Ukraine gefallenen russischen Militärangehörigen bestätigt.

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Die Ukraine wird nun doch Nachschub an Militärausrüstung aus den USA bekommen. Die Freigabe neuer US-Hilfen für die Ukraine wird derzeit von einem Streit zwischen Demokraten und Republikanern im US-Parlament blockiert. Das jetzige Paket in Höhe von rund 116 Millionen Euro war bereits vom Kongress genehmigt worden.

Es umfasst vor allem Munition etwa für Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars und Flugabwehrsysteme vom Typ Nasams, wie das Pentagon am Freitag mitteilte. Sie solle dabei helfen, den „unmittelbaren Bedarf auf dem Schlachtfeld“ zu decken. Zudem gab das Verteidigungsministerium bekannt, Mittel in Höhe von 300 Millionen US-Dollar (rund 279 Millionen Euro) der langfristigen Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung zugutekommen zu lassen.

Selenskyj ernennt neuen Chef der ukrainischen Spezialeinsatzkräfte

Mitten im Verteidigungskampf gegen Russland hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Kommandeur der militärischen Spezialeinsatzkräfte abgelöst. Oberst Serhij Lupantschuk wird neuer Chef der Spezialeinsatzkräfte. Selenskyj bezeichnete Lupantschuk in seiner Videoansprache als einen erfahrenen Offizier mit Kampferfahrung, der den Spezialkräften zu mehr Leistungsfähigkeit verhelfen könne. 

Es ist bereits der zweite Wechsel auf dieser Position seit Kriegsbeginn im Februar 2022. Der bisherige Kommandeur, General Viktor Horenko, bekam Selenskyj zufolge Sonderaufgaben im Militärgeheimdienst HUR zugewiesen. Er hatte den Posten seit Ende Juli 2022 innegehabt. Horenko sagte dem Nachrichtenportal "Ukrajinska Prawda", er habe von seiner Absetzung aus den Medien erfahren. Die Gründe seien ihm unbekannt.

Bis zu 55.000 gefallene russische Soldaten

Die russische Internetseite "Mediazona" berichtet, dass sie in Zusammenarbeit mit der BBC die Namen von 35.780 russischen Militärangehörigen bestätigt hat, die seit Beginn der Invasion in der Ukraine im Februar 2022 getötet wurden. Die Recherche erfolgte durch die Auswertung öffentlich zugänglicher Quellen. 

Es wird betont, dass die tatsächliche Zahl der gefallenen Soldaten höher liegt. Schätzungen derselben Quelle gehen zwischen 40.000 und 55.000 getöteten russischen Militärangehörigen in der Ukraine aus.   

Evakuierungen in Awdijiwka im Gebiet Donezk

Diese Militärhilfe benötigt die Ukraine unter anderem für die Verteidigung der schwer umkämpften Industriestadt Awdijiwka im Gebiet Donezk, wo die Ukraine derzeit Bewohner:innen evakuiert. Die Stadt ist von einer kompletten Einschließung durch russische Truppen bedroht.

Knapp ein Dutzend russische Angriffe seien von der ukrainischen Armee im Bereich der Stadt abgewehrt worden, teilte der Generalstab in Kiew am Freitag mit. Erfolglose Angriffe der Russen mit Luftunterstützung habe es beim Dorf Stepowe nordwestlich der Stadt und den Orten Tonenke, Sjewerne und Perwomajske westlich Awdijiwkas gegeben.

Der offiziellen Darstellung widersprach allerdings der gut beim Militär vernetzte Journalist Jurij Butussow auf der Plattform Telegram. Ihm zufolge sind russische Einheiten über einen Eisenbahndamm in Richtung Stepowe erfolgreich vorgestoßen und setzen sich dort fest. Damit sei die naheliegende stadtprägende Koksfabrik akut bedroht. Im Falle einer Eroberung der Kokerei rücke eine Eroberung Awdijiwkas in den Bereich des Möglichen. Gleichzeitig seien russische Truppen auch südwestlich der Stadt vorangekommen.

Insbesondere kritisierte Butussow den angeblich fehlenden Ausbau von Verteidigungsstellungen im rückwärtigen Raum. Anstatt Fotoaufnahmen in Awdijiwka zu machen, hätte Präsident Wolodymyr Selenskyj sich eher den Stand des Ausbaus von Verteidigungsanlagen ansehen sollen, schrieb er. Selenskyj hatte die Frontstadt Mitte April 2023 besucht.

Die Ukraine wehrt seit über 20 Monaten eine russische Invasion ab. Nahe Awdijiwka verlief bereits seit 2014 die Frontlinie zu den von Moskau unterstützten Separatisten. Aktuell ist die stark zerstörte Stadt bereits von drei Seiten von russischen Truppen umgeben. Die russisch kontrollierte Gebietshauptstadt Donezk liegt nur wenige Kilometer südlich von Awdijiwka entfernt.

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