Dritte Geiselgruppe der Hamas ist frei, 180 sind noch in Gaza gefangen

Von der Hamas befreite israelische Geiseln kommen am Sonntag, dem 26. November 2023, im Sheba Medical Center in Ramat Gan, an.
Von der Hamas befreite israelische Geiseln kommen am Sonntag, dem 26. November 2023, im Sheba Medical Center in Ramat Gan, an. Copyright Ohad Zwigenberg/Copyright 2023 The AP. All rights reserved
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Von euronews, Jeruslaem Post
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Am Sonntagabend sind 17 weitere Geiseln aus den Fängen der Hamas befreit worden. Im Gegenzug wird Israel wohl rund 40 palästinensische Häftlinge freilassen.

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Eine dritte Gruppe von der Hamas festgehaltener Geiseln traf am Sonntag in Israel ein. Im Gegenzug zu den 17 Freigelassenen kommen wie am Vortag erneut 39 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen frei. 

Der Austausch ist Teil der von Katar vermittelten Vereinbarung über eine viertägige Feuerpause, die mindestens bis Dienstagmorgen dauern soll.

Während der Feuerpause im Gaza-Krieg sind seit Freitag insgesamt 58 Geiseln freigekommen. Unter den Freigelassenen waren 40 Israelis, darunter auch acht deutsche Doppelstaatsbürger sowie andere mit einem zweiten Pass.

Eine Geisel als Dank an Putin

Zum ersten Mal war am Sonntag mit einem vierjährigen Mädchen auch eine Geisel dabei, die die US-Staatsangehörigkeit besitzt. "Was sie ertragen musste, ist unvorstellbar", sagte US-Präsident Joe Biden. Beide Eltern waren bei dem Angriff der Hamas-Terroristen am 7. Oktober vor Augen des Mädchens geschossen worden.

Auch ein russisch-israelischer Staatsbürger war dabei, der auf Wunsch Wladimir Putins freigelassen wurde. "Als Dank für Putins Unterstützung der palästinensischen Sache", kommentierte die Hamas. Noch immer sind knapp 180 Verschleppte in der Gewalt der Hamas. Am Montag wird die Freilassung weiterer Geiseln erwartet.

Eine Verlängerung der Feuerpause auf bis zu zehn Tage und weitere Freilassungen von Geiseln seien möglich, teilte Vermittelland Katar mit.

Netanjahu erstmals seit Kriegsbeginn im Gazastreifen

Die israelische Offensive im Gazastreifen wird "bis zum Sieg" gegen die palästinensische Hamas-Bewegung fortgesetzt, sagte Israels Ministerpräsidenet Benjamin Netanjahu am Sonntag, als er zum ersten Mal seit Beginn des Konflikts das palästinensische Gebiet besuchte.

"Wir machen weiter bis zum Ende, bis zum Sieg. Nichts wird uns aufhalten", sagte Netanjahu laut einem von seinem Kabinett geposteten Video zu israelischen Soldaten. "Wir haben drei Ziele in diesem Krieg: die Hamas zu eliminieren, alle unsere Entführten zurückzubringen und sicherzustellen, dass Gaza nicht wieder zu einer Bedrohung für Israel wird".

Hamas bestätigt Tod von Kommandeuren

Der bewaffnete Flügel der Hamas, die al-Qassam-Brigaden, bestätigten den Tod von vier ihrer Kommandeure im Gazastreifen bei Kämpfen vor dem derzeitigen Waffenstillstand. Es ist das erste Mal, dass die Hamas offiziell den Tod dieser Männer bestätigt, der zuvor von Israel gemeldet worden war.

Mindestens sechs Palästinenser, darunter ein Minderjähriger, wurden nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums am späten Samstag und frühen Sonntag im besetzten Westjordanland von israelischen Streitkräften erschossen.

Nach Angaben der syrischen Armee wurde der Flughafen von Damaskus durch einen israelischen Angriff außer Betrieb gesetzt 

Unterdessen ist eine katarische Delegation unter Leitung des stellvertretenden Außenministers von Katar, Lolwah Al Khater, im Gazastreifen eingetroffen. 

Mindestens 120 Hilfsgütertransporte sind am Sonntag von Ägypten nach Gaza gefahren, darunter zwei Tanklastwagen und zwei mit Gas zum Kochen. Nach Angaben des UNRWA sind 80 % der Bevölkerung im gesamten Gazastreifen vertrieben.

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