Kann Spanien seinen ausgetrockneten Doñana Nationalpark noch retten?

Der ausgetrocknete Doñana-Nationalpark.
Der ausgetrocknete Doñana-Nationalpark. Copyright Bernat Armangue/Bernat Armangue
Copyright Bernat Armangue/Bernat Armangue
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Über die Zukunft von Doñana wird in diesen Tagen auch auf dem Klimagipfel COP28 in Dubai entschieden.

WERBUNG

Der Herbstregen lässt die Ränder des ausgetrockneten Doñana-Nationalparks ergrünen. Aber genug Wasser, um ihn wieder in einen Sumpf zu verwendeln, ist nicht in Sicht.

"In kaum zwei Prozent des Sumpfes gibt es Wasser", sagt Felipe Fuentelsaz vom WWF Doñana. Der Rest, 98 Prozent "sind absolut trocken, was zum Teil am Regenmangel liegt. Und der Grundwasserspeicher ist so ausgebeutet worden, dass er kein Wasser mehr in die Bäche abgibt."

Nur die Hälfte der Vögel, die hier normalerweise rasten, haben in diesem Jahr auf ihrem Winterzug Halt gemacht, wie eine Zählung ergeben hat. "Wir entnehmen viel mehr Wasser, als wir wirklich haben", so Felipe Fuentelsaz. 

Weniger Regen, die Übernutzung des Grundwassers für den Anbau von Beeren - in vielen Fällen durch illegale Brunnen - haben den Nationalpark an den Rand des Zusammenbruchs gebracht. Die UNESCO hat Doñana die Anerkennung als Weltkulturerbe entzogen.

Jetzt will die spanische Regierung 1,4 Milliarden Euro ausgeben, um das Feuchtgebiet zu retten. Der neue Plan zur Rettung des Nationalparks sieht vor, einen Teil der Gewächshäuser durch bewässerte Anbauflächen zu ersetzen oder das Land in seinen ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen.

Den Landwirten werden bis zu 100.000 Euro pro Hektar gezahlt, wenn sie auf den Anbau verzichten. Die Wirkung der Maßnahme wird bezweifelt. Nur eine Einschränkung der Grundwasserentnahme könne helfen.

Pedro Báñez von der Bewässerungsgemeinschaft des Landkreises sagt: "Es gibt eine genehmigte Umleitung von 20 Hektometern aus dem benachbarten Reservoir der Flüsse Tinto, Odiel und Piedra. Wenn dieser Transfer vollständig realisiert werden könnte, würde er die Entnahmen aus dem Grundwasserspeicher um die Hälfte reduzieren."

Der Klimawandel könnte der letzte Sargnagel für den Nationalpark sein, meint Umweltschützer Felipe Fuentelsaz. "Die einzige Möglichkeit zur Anpassung besteht darin, die illegale Wassernutzung zu unterbinden und die Dynamik der Flüsse und Bäche, die früher in Doñana flossen, wiederherzustellen."

Über die Zukunft von Doñana wird in diesen Tagen auch auf dem Klimagipfel COP28 in Dubai entschieden. Die Reduzierung der Treibhausgase kann diesem Feuchtgebiet seine frühere Pracht zurückgeben.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Anhaltende Wasserknappheit in Spanien: Dürre legt versunkene Kirche aus dem 11. Jahrhundert frei

Wohnungsnot in Spanien: Mietpreise 17 Mal stärker gestiegen als die Löhne

Spanien will Goldenes Visum abschaffen