Auch eine vorübergehende Reaktivierung von Kohlekraftwerken hat Nachteile für Mensch und Natur. Braunkohlekraftwerke verursachen einen hohen CO2-Ausstoß. Doch das ist nicht der einzige Nachteil. In der Lausitz mussten Einwohner dem Braunkohleabbau weichen.
Die Reaktivierung mehrerer Kohlekraftwerke soll nur eine vorübergehende Maßnahme sein, soweit das Versprechen der deutschen Regierung.
Deutschland will bis 2045 klimaneutral werden
Das Land sei weiterhin auf einem guten Weg, bis 2045 klimaneutral zu werden. 2023 stammte fast 60 % des in Deutschland erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien.
,,Deutschland ist auf dem richtigen Weg, wenn es um die Versorgung aus erneuerbaren Energien geht. Ich bin sicher, dass die Braunkohlekraftwerke im März für immer abgeschaltet werden. Ein anderes Vorgehen wäre nicht sinnvoll und würde auch nicht genehmigt werden", sagte Karsten Smid, Energieexperte Greenpeace Deutschland.
Der Braunkohlabbau in der Lausitz fordert einen hohen Tribut
,,Wir haben hier in der Gegend große Probleme mit dem Wasser wegen des Bergbaus. Die Bergwerke entziehen dem Boden Wasser, was über Hunderte von Jahren Probleme verursacht. Wenn das Wasser zurückkommt, ist es chemisch verändert. Das Gleichgewicht ist aus dem Lot geraten", so Rene Schuster, Umweltexperte bei der Grünen Liga.
In der Lausitz mussten Tausende von Menschen dem Braunkohleabbau weichen. Das Dorf Horno mit seinen über 300 Einwohnern wurde umgesiedelt.
,,Stellen Sie sich vor: Ein Umzugswagen packt alles ein und fährt los. Ein paar Tage später, wenn Sie zurückkommen, ist alles, was von Ihrem Haus übrig ist, nur noch eine Ruine. Es hat sich in Luft aufgelöst. Es war nur noch Asche übrig", erzählte der ehemalige Bürgermeister von Horno, Bernd Siegert.
Deutschland ist der größte Braunkohleproduzent der EU
Euronews-Reporterin Maia Bondici berichtete: ,,Die Regierung sagt, dass diese Kohlekraftwerke bis zum 31. März 2024 abgeschaltet werden sollen. In der Zwischenzeit werden die Vertreter Lösungen finden, um den erhöhten Co2-Ausstoß dieser Kraftwerke auszugleichen. Ob sie im nächsten Winter wieder in Betrieb genommen werden, bleibt abzuwarten."