Ecuador: 68 Bandenmitglieder nach Angriff auf Klinik festgenommen

Banden haben dem Staat den Krieg erklärt.
Banden haben dem Staat den Krieg erklärt. Copyright Javier Caivinahua/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.
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Von Euronews
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In Ecuador sind nach einem Angriff auf ein Krankenhaus 68 mutmaßliche Gangmitglieder festgenommen worden. Das südamerikanische Land wird seit Wochen von beispielloser Bandengewalt erschüttert.

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In Ecuador sind nach einem Angriff auf ein Krankenhaus 68 mutmaßliche Gangmitglieder festgenommen worden. Das südamerikanische Land wird seit Wochen von beispielloser Bandengewalt erschüttert. Die Festgenommenen hätten versucht, die Klinik in der südwestlichen Provinz Guayas unter ihre Kontrolle zu bringen und ein eingeliefertes Bandenmitglied zu beschützen. 

Dutzende bewaffnete Männern waren in den frühen Morgenstunden in das Krankenhaus von Yaguachi eingedrungen. Ein Bandenmitglied war mit Wunden in das Krankenhaus eingeliefert worden. Es starb schließlich an seinen Verletzungen. 

Banden haben dem Staat den Krieg erklärt

Bei dem Polizeieinsatz gab es weder Tote noch Verletzte, melden die Behörden über die sozialen Netzwerke. Bei den Festgenommenen sollen Drogen und Schusswaffen beschlagnahmt worden sein.

Mit Gefängnisaufständen, Geiselnahmen und Anschlägen terrorisieren die Drogenbanden das ganze Land. Auslöser war der Ausbruch des Drogenbosses José Adolfo Macías alias „Fito“ aus einem Hochsicherheitsgefängnis. Der PräsidentDaniel Noboa hat den Ausnahmezustand und eine nächtliche Ausgangssperre verhängt und die Armee eingesetzt. Als Reaktion darauf haben die revalisierenden Drogenbanden im Land dem Staat praktisch den Krieg erklärt.

Hilfe aus dem Ausland

In Lima, der peruanischen Hauptstadt, haben sich am ranghohe Vertreter der vier Anden-Staaten Bolivien, Ecuador, Kolumbien und Peru getroffen, um über die Lage in Ecuador zu beraten. „Kein Land ist sicher, wenn der Nachbar einem wahnsinnigen Angriff dieser Gruppen ausgesetzt ist", sagte der peruanische Regierungschef Alberto Otárola dabei.

Auch die USA ist alarmiert. Eine US-Delegation beginnt an diesem Montag einen dreitägigen Besuch in Ecuador. Dabei soll es um Zusammenarbeit bei dem Thema Sicherheit gehen. 

Ecuador liegt zwischen Kolumbien und Peru, den beiden größten Kokainproduzenten der Welt, galt aber lange als vergleichsweise friedlich und stabil. In den vergangenen Jahren wurde das Land dann selbst zu einer Drehscheibe für den internationalen Drogenhandel. Seitdem hat auch die Gewaltkriminalität massiv zugenommen.

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