Human Rights Watch: Neue Beweise für russische Verbrechen in Mariupol

Die Human Rights Watch hat einen Bericht über russische Kriegsverbrechen in Mariupol veröffentlicht.
Die Human Rights Watch hat einen Bericht über russische Kriegsverbrechen in Mariupol veröffentlicht. Copyright Evgeniy Maloletka/Copyright 2022 The AP. All rights reserved
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Von Diana Resnik mit AP
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Human Rights Watch hat neue Beweise für russische Verbrechen in Mariupol. In einem Bericht veröffentlichte die Menschenrechtsorganisation, dass Menschen wochenlang ohne Grundversorgung blieben. Viele starben, weil es keine Medikamente gab.

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Die Human Rights Watch hat einen Bericht über russische Kriegsverbrechen in Mariupol veröffentlicht. Laut Dokument sind zwischen Februar und März 2022 tausende von Menschen bei russischen Angriffen getötet und verletzt worden. Hunderttausende Menschen seien wochenlang ohne Grundversorgung geblieben, heißt es in dem Bericht.

Ein freiwilliger Helfer bezeugte die Vorwürfe:

Das Schlimmste war noch nicht einmal die Versorgung mit Lebensmitteln oder Wärme, sondern die Medikamente. Die Menschen starben einfach, weil es keine gab. Diejenigen, die am meisten zu leiden hatten, waren ältere Menschen und Kinder.
Mykhailo Puryshev
Freiwilliger Helfer

Die Menschen konnten wegen anhaltendem Beschuss nicht aus Mariupol evakuiert werden. Der ehemalige Einwohner von Mariupol, Denys Shevtsov, erzählte: 

Wir sind also ohne Gas, ohne Wasser und ohne Strom geblieben. Wir waren absolut isoliert von der Zivilisation. Kein Internet, keine Updates. Nichts.
Denys Shevtsov
Ehemaliger Einwohner von Mariupol

Human Rights Watch und die ukrainische Nichtregierungsorganisation Truth Hounds haben rund 14 Angriffe detailliert dokumentiert. Wobei tausende Menschen getötet und etliche Gebäude beschädigt oder zerstört wurden. Die Angriffe richteten sich unter anderem gegen Krankenhäuser und Wohngebäude, die als Notunterkünfte dienten.

Die Karte zeigt zerstörte oder beschädigte Gebäude in Mariupol.
Die Karte zeigt zerstörte oder beschädigte Gebäude in Mariupol.staff/AP

Der stellvertretende Direktor von Crisis and Conflict der Human Rights Watch, Gerry Simpson sagte: "Unsere Analyse hat uns zu dem Schluss geführt, dass internationale Gremien und Regierungen, die sich der Gerechtigkeit verpflichtet fühlen, zehn Personen, darunter Präsident Putin und möglicherweise andere Kommandeure, die mit Kriegsverbrechen in Mariupol in Verbindung gebracht werden, angemessen verfolgen sollten."

Der Bericht basiert auf rund 240 Interviews von Human Rights Watch und Truth Hounds mit zumeist vertriebenen Einwohnern von Mariupol. Dazu wurden über 850 Fotos und Videos, sowie Dokumente und Dutzende von Satellitenbildern analysiert.

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